Die Gewerkschaft IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) hat ein Konzept vorgestellt, um die geplante Schließung mehrerer Michelin-Reifenwerke in Deutschland und den Abbau von über 1500 Jobs zu verhindern. So schlägt die IG BCE gemeinsam mit den Betriebsräten vor, Kompetenzzentren zu bilden, die Produktion weiter zu spezialisieren sowie Werke bei geringerer Beschäftigtenzahl zusammenzulegen, um die Kosten zu senken. Damit könne der Stellenabbau "deutlich reduziert werden und die Werke des Reifenherstellers können erhalten bleiben", sagte Matthias Hille, Konzernbetreuer Michelin der Gewerkschaft, am Donnerstag. Das französische Unternehmen will die Vorschläge prüfen, ein nächstes Treffen ist laut IG BCE Anfang März geplant.
Michelin hatte Ende November verkündet, die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 zu schließen. Zudem will Michelin die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung im saarländischen Homburg einstellen. Insgesamt sind 1410 Beschäftigte in der Produktion von den Plänen betroffen. Mit der Umstrukturierung will sich der Konzern aus der Herstellung von Lkw-Reifen in Deutschland zurückziehen. Zudem plant Michelin, ein Kundenkontaktzentrum von Karlsruhe nach Polen zu verlagern, was weitere 122 Menschen trifft. Nach früheren Angaben sind betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen.