Der Scheinwerfer-Spezialist Hella setzt nach einem überraschend geringen Umsatzplus den Rotstift vor allem in Europa an. Im neuen Jahr rechnen die Lippstädter mit einer stagnierenden weltweiten Autoproduktion und wegen einer langsameren Erholung in Europa nur mit einer leichten Verbesserung des eigenen Geschäfts. Europa sei die Region des Autozulieferers mit der niedrigsten Profitabilität, sagte Hella-Chef Bernard Schäferbarthold am Freitag in einer Konferenz mit Analysten. Er will nun Hand an das Produktionsnetzwerk legen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung effizienter einsetzen.
Die im MDax notierte Hella-Aktie fiel am Vormittag vorübergehend um rund vier Prozent auf 77,70 Euro und war damit so billig wie seit November nicht mehr. Zuletzt lag ihr Kurs noch mit einem halben Prozent im Minus. JPMorgan-Analyst Akshat Kacker schrieb in einem frühen Kommentar, seine Schätzungen lägen am oberen Ende der neuen Unternehmensprognose. Zudem habe sich die Marge im vierten Quartal teils schwach entwickelt. Der Kurs der Hella-Aktie pendelt seit Mitte Dezember in einem Korridor von 80 bis 85 Euro. Davor hatte sich er sich von teils unter 65 Euro im Herbst schwungvoll erholt.
Chef Schäferbarthold rechnet damit, dass sich die Markterholung im laufenden Jahr vor allem in Europa abschwächt. Die weltweite Autoproduktion dürfte im Gesamtjahr bei rund 90 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen stagnieren.
So geht das Management von einer leichten Verbesserung der eigenen Geschäftszahlen gegenüber dem Vorjahr aus. Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz soll bei 8,1 bis 8,6 Milliarden Euro liegen, die operative Marge bei 6,0 bis 7,0 Prozent. Bei der Marge hatten Experten mehr erwartet, auch beim Umsatz liegt ihre durchschnittliche Schätzung im oberen Bereich der Spanne.