Der Scheinwerferspezialist Hella und der Autozulieferer Mahle verkaufen ihr Gemeinschaftsunternehmen Behr-Hella Thermocontrol (BHTC) nach Taiwan. Hella und Mahle geben dabei ihre jeweiligen 50-Prozent-Anteile ab, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Käuferin ist die börsennotierte Auo Corporation. Auo mit Sitz in Taiwan ist auf Produkte und Lösungen für Display-Panels spezialisiert. Der Kaufpreis basiert auf einer Bewertung des Unternehmens in Höhe von 600 Millionen Euro. Der Abschluss soll nach kartellrechtlicher Prüfung bis Mitte 2024 erfolgen. Hella rechne mit Buchgewinnen von rund 100 Millionen Euro aus dem Verkauf des Unternehmens, hieß es weiter.
Initiiert worden sei der Schritt durch einen Kontrollwechsel in der Vereinbarung zum Joint Venture, nachdem der Zulieferer Faurecia Hella übernommen hatte. Das Unternehmen heißt heute Forvia. „Seit der Gründung vor fast 25 Jahren hat sich BHTC als starker Automobilzulieferer mit ausgezeichnetem Technologieportfolio und hoher Kundenreputation etabliert. Wir freuen uns daher, dass wir in AUO einen strategischen Käufer gefunden haben, der das Geschäft von BHTC in einem wettbewerbsintensiven und stetig wachsenden Umfeld weiterentwickeln und neue Marktchancen ergreifen kann“, betont Mahle-Chef Arnd Franz.
BHTC entwickelt Klimaregelungs- sowie Bedien- und Anzeigesysteme für Autos. Dazu gehören etwa Displays für die Mittelkonsole oder die Klimasteuerung. Mit Samsung hat BHTC beispielsweise das runde OLED-Display für den neuen Mini entwickelt. Auch Kameraüberwachsungssysteme für den Innenraum gehören zum Portfoilo des Zulieferers. Derzeit beschäftigt BHTC rund 2900 Angestellte weltweit und setzte im vergangenen Jahr 619 Millionen Euro um. Gegründet wurde BHTC 1999. Für Mahle bringt der Verkauf dringend benötigte finanzielle Mittel für die Transformation. Der Einstieg in Technologien für die Elektromobilität erfordert hohe Vorleistungen. (dpa/ger)
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