Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Hannover zur Rolle von Continental in der VW-Dieselaffäre könnten nach langer Ermittlungsdauer jetzt durch Äußerungen eines Insiders entscheidend vorankommen. «Ein Beschuldigter hat ausführlich ausgesagt», hieß es bei den Strafverfolgern. «Er kann nun von einer Kronzeugen-Regelung Gebrauch machen.»
Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt - der Schritt des Mannes könnte aber dazu führen, dass sich Vorwürfe gegen weitere mutmaßliche Beteiligte erhärten. Es geht um die Frage, ob leitende Beschäftigte von Conti davon wussten, dass Volkswagen mit Software für die Abgasreinigung von Dieselautos Messwerte manipulieren wollte. Der Skandal flog im Herbst 2015 zuerst in den USA auf.
Ein Continental-Sprecher erklärte, dass von den laut Anklagebehörde inzwischen 61 Beschuldigten niemand mehr bei dem Dax-Konzern arbeite. Ermittlungen zur Verletzung von Aufsichtspflichten richteten sich zudem nicht gegen amtierende Mitglieder des Kontrollgremiums.