München. MAN will vorübergehend weniger Lastwagen bauen. «Wir werden jedenfalls unsere Produktion an die Nachfrage anpassen. Aber es ist kein dramatischer Einbruch wie 2009 erkennbar, als über Nacht das Geschäft zusammenbrach», sagte der neue Chef der MAN-Lastwagensparte, Anders Nielsen, dem «Handelsblatt» (Donnerstag). In den nächsten Jahren aber wolle MAN mit Scania und VW Nutzfahrzeuge zu Marktführer Daimler aufschließen. «Als Gruppe haben wir das Potenzial, Daimler als Nummer eins herauszufordern», sagte Nielsen. Dem US-Markt, auf dem die Stuttgarter mit Freightliner erfolgreich sind, werde MAN aber fernbleiben.
Der US-Markt sei sehr zyklisch, da «sind die Produkte und die Gesetzgebung andere, da ist es schwierig, Synergien zu anderen Märkten herzustellen. Eine neue Marke dort einzuführen wäre ein extremer Kraftakt», sagte Nielsen. MAN wolle auch keinen US-Hersteller kaufen. «Übernahmen sind bei uns aktuell kein Thema.»MAN, Scania und VW Nutzfahrzeuge agierten selbstständig und seien für ihre Produkte verantwortlich, Synergien würden gemeinsam in zentraler Koordination gehoben. «Am Ende muss jede Marke entscheiden, was für sie und ihre Kunden sinnvoll ist», sagte Nielsen. Er war bisher Scania-Produktionsvorstand und steht seit September an der Spitze von MAN Trucks & Bus. (dpa/swi)MAN will Produktion drosseln
Der Nutzfahrzeughersteller MAN wird in den kommenden Monaten weniger LKW bauen als geplant, weil die Nachfrage gesunken ist.