"Der saß da wie ein Häufchen Elend." Der frühere Volkswagen-Chef Matthias Müller hat seinen Vorgänger Martin Winterkorn im Investorenprozess zur Dieselaffäre in Schutz genommen und jede eigene Verantwortung zurückgewiesen. "Mir war das ganze Thema fremd", sagte der 70-Jährige am Mittwoch als Zeuge im Oberlandesgericht Braunschweig. Winterkorn sei in den Tagen des Auffliegens des Skandals im September 2015 "völlig irritiert" gewesen und habe eine schnelle Reaktion gefordert.
Müller will erst nach dem öffentlichen Bekanntwerden der Manipulationen richtig mit dem Thema konfrontiert worden sein. Der Manager war damals Chef des Sportwagenbauers Porsche und wurde, wie er selbst vor Gericht sagte, überraschend Nachfolger Winterkorns als Konzernvorstand. "Ich habe nie einen Zweifel gehegt, dass wir gesetzliche Vorgaben umgehen", sagte Müller auch mit Blick auf seine früheren Positionen im VW-Konzern.