Schüsse unterbrechen jäh die Frühschicht in der Produktionshalle des Mercedes-Werks in Sindelfingen bei Stuttgart. Zwei Menschen werden tödlich getroffen. Der mutmaßliche Schütze, ein Mitarbeiter eines Speditionsunternehmens, ist schnell ausgemacht. Aber auch gut sechs Monate nach der Tat kann nur darüber spekuliert werden, was den damals 53 Jahre alten Türken dazu brachte, seine Landsleute zu töten.
"Das genaue Motiv ist noch nicht klar", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass mehrere Motive infrage kommen." Angehörige und auch die Kollegen der beiden Opfer erhoffen sich Antworten vom anstehenden Mordprozess vor dem Stuttgarter Landgericht.
Der damals 53-jährige mutmaßliche Mörder sitzt von Donnerstag an auf der Anklagebank. Er hat seine zwei 44 und 45 Jahre alt gewordenen Vorgesetzten und Landsleute "absichtlich" und "heimtückisch aus nächster Nähe unter Einsatz einer Schusswaffe getötet", davon ist zumindest die Staatsanwaltschaft überzeugt.