Auf der einen Seite singt im Augenblick kaum ein Boss aus der alten Autowelt lauter das Hohelied des Elektroantriebs als Oliver Blume. Auf der anderen Seite macht sich aber auch keiner so stark für Verbrennungskraftstoffe wie der Porsche-Chef. Nicht umsonst beteiligt sich seine Firma im großen Stil an der Entwicklung und Produktion sogenannter E-Fuels, die in herkömmlichen Benzinmotoren eingesetzt werden können. Was auf den ersten Blick nach einem Widerspruch klingt, könnte sich als kluge Strategie erweisen– für Porsche und fürs Klima.
Diese E-Fuels werden mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO2 aus der Luft hergestellt und setzen damit im Gegensatz zu herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen kein zusätzliches CO2 frei. Sondern sie sind in der Gesamtbilanz klimaneutral, teilt der Industrieverband der E-Fuel-Alliance in Berlin mit. Er vertritt rund 130 Unternehmen vom Mineralöl- bis zum Automobilhersteller. Und anders als etwa der Wasserstoff für die Brennstoffzelle können diese Treibstoffe vergleichsweise schnell, einfach und kostengünstig über das bestehende Tankstellennetz vertrieben werden.