Viele mittelständische Unternehmen wollen Vorprodukte verstärkt wieder innerhalb Europas einkaufen, um sich vor Materialengpässen zu schützen. Angesichts von Knappheiten und politischer Spannungen seien sichere Häfen gefragt, heißt es in einer Umfrage der DZ Bank unter 1000 Inhabern und Geschäftsführern mittelständischer Firmen.
Demnach will sich jeder dritte Mittelständler in Deutschland zur Stabilisierung der Lieferketten in den nächsten fünf Jahren stärker auf das Geschäft mit Westeuropa fokussieren. Gut ein Fünftel (21 Prozent) setzt auf Ost- und Mitteleuropa rund um Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei. "Es gibt einen eindeutigen Trend, dort zu produzieren, wo die Produkte später auch verwendet werden", sagte DZ-Bank-Firmenkundenvorstand Uwe Berghaus am Montag.
Der Ukraine-Krieg hat viele Lieferketten getroffen, Materialien wie Stahl verteuert und Engpässe etwa bei Kabelbäumen in der Autobranche verursacht. Auch die Knappheit bei Mikrochips und Container-Staus belasten die deutsche Wirtschaft. Angesichts des Ukraine-Kriegs gibt es eine Debatte um den Umgang mit China. So hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor einseitigen Abhängigkeiten in Fernost gewarnt und Unternehmen aufgerufen, sich in Asien breiter aufzustellen.