US-Neuwagenmarkt erneut unter Druck

Detroit. Der US-Neuwagenmarkt verliert weiter an Fahrt. Nachdem es jahrelang nur nach oben ging, scheint der dritte Monat mit sinkenden Verkaufszahlen in Folge zu drohen. Größen wie General Motors, Fiat Chrysler oder auch Toyota meldeten teils kräftige Rückgänge der Verkäufe. Auch VW verliert im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal erneut an Boden. BMW, bei denen das US-Geschäft schon seit einigen Monaten nicht so rund läuft, gerät zunehmend unter Druck. Der Oktober hatte dieses Jahr aber zwei Verkaufstage weniger als 2015.

Bei seiner Kernmarke VW Pkw musste Volkswagen in den USA einen herben Rückschlag einstecken. Im Oktober ging der Absatz von Neuwagen im Vergleich mit Oktober 2015 um 18,5 Prozent auf 24.779 Autos zurück. Das US-Geschäft von VW leidet dabei nach wie vor unter einem Verkaufsstopp für Dieselautos. Deutlich besser lief es bei den Volkswagen-Premiummarken Audi und Porsche, deren Absatz um 0,1 und 10,7 Prozent zulegte.

BMW leidet unter Absatzrückgängen. In den USA, dem nach China zweitgrößten Automarkt der Welt, verkauften die Münchner 27.971 Autos. Das war ein Sechstel weniger als vor einem Jahr. Bei der Kernmarke BMW gingen die Verkäufe dabei um über ein Viertel zurück. Nur der Absatz von SUVs stieg leicht an. Der Konkurrent Daimler musste im Oktober ebenfalls Abstriche machen. Das Minus bei den Pkw der Kernmarke Mercedes-Benz war dabei mit einem Prozent deutlich geringer.

Die zunehmende Abkühlung des US-Neuwagenmarktes bekommen auch andere Autobauer zu spüren. Der lange Zeit erfolgsverwöhnte italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler verkaufte zehn Prozent weniger Neuwagen als im Vorjahreszeitraum. Toyota vermeldete einen Rückgang um 8,7 Prozent. Um 4,2 beziehunhgsweise 2,2 Prozent sanken die Verkäufe bei Honda und Nissan.

US-Marktführer General Motors kam mit einem Minus von 1,7 Prozent relativ glimpflich davon. Ford gab seine Absatzzahlen wegen eines Feuers am Firmensitz in Dearborn noch nicht bekannt.

Noch haben nicht alle Hersteller ihre Oktober-Absatzzahlen veröffentlicht. Dennoch zeichnet sich klar das dritte monatliche Absatzminus in Folge ab - so wie es bislang aussieht, dürfte es relativ deutlich ausfallen. Dies ist Wasser auf die Mühlen vieler Experten, die das Ende des von Billigsprit und Niedrigzinsen befeuerten Verkaufsbooms von Neuwagen in den USA schon länger voraussagen. (dpa/gem)