Auch die Hersteller selbst sind in Zugzwang. Die Absatzkrise verlor im September zunächst etwas an Schärfe - danach setzte sich das Minus der Neuzulassungen fort. Fehlt Umsatz bei laufenden Kosten und enger Finanzierung, geraten die Unternehmen in die Bredouille. Viele von ihnen legen Programme zurWeiterbildungder Mitarbeiter auf. Parallel dazu landen aber Tausende Jobs aus der herkömmlichen Verbrennerproduktion auf derStreichliste.
Groß war der Aufschrei beiContinental, wo bis 2029 weltweit 30 000 Stellen "verändert", verlagert oder abgebaut werden. Weitere Werke schließen bald, Politiker und Betriebsräte kritisierten die Art der Umsetzung heftig. Bei Sensorik und Software gibt jedoch neue Stellen.
Im weltgrößten AutokonzernVolkswagenist eine Verschärfung der schon laufenden Einsparungen bei der Kernmarke bisher nicht geplant. Die Strukturen werden aber radikal umgebaut, im Laufe der kommenden Jahre dürften bis zu 20.000 Jobs wegfallen. Währenddessen entsteht eine Software-Sparte mit mittelfristig mehr als 10.000 Beschäftigten. Die TochterAudihatte bereits 2019 beschlossen, 9500 Jobs abzubauen. Beim Lkw-BauerMANtobte ein Streit über Kürzungen ähnlichen Umfangs.
Im Fall vonDaimlerwar ein Abbau von bis zu 15.000 Jobs kolportiert worden, es gab Berichte über 30.000. Zahlen kommentiert man nicht - das Ziel seien möglichst sozialverträgliche Lösungen.BMWkappt 6000 Stellen und verzichtet ebenso auf betriebsbedingte Kündigungen, im zweiten Quartal 2020 schrieben die Bayern erstmals seit elf Jahren rote Zahlen.Opelbaute seit der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern massiv Arbeitsplätze mit Abfindungsprogrammen ab.
Weitere Autozulieferer neben Conti wieBosch, ZF und Schaefflersparen ebenfalls stark. Und das sind nur die größten Vertreter einer Branche, an deren Wertschöpfung wiederum Beschäftigte im klassischen Maschinenbau, in der Chemie und angrenzenden Bereichen teilhaben.