"Ich tue mich schwer damit, alle jungen Menschen in eine Schublade zu stecken", sagt Eda Wolff, Expertin für Personal- und Veränderungsthemen bei der Stuttgarter Unternehmensberatung Horváth. Was sie aber schon beobachte: Die Generation Z wolle sofort belohnt werden. "Sie machen etwas und möchten dazu direkt Feedback bekommen. Oder sie leisten etwas und wollen direkt ein höheres Gehalt oder eine Beförderung - und nicht nur einen Obstkorb oder eine Sportkarte." Der Fachkräftemangel sorge dafür, dass man als Arbeitnehmer höhere Ansprüche stellen dürfe. "Es wäre unklug, wenn man das dann nicht auch ausnutzen würde." Als Arbeitgeber müsse man sich aber irgendwann fragen, inwieweit man das stemmen könne.
Zu Teams mit Babyboomern und der Generation Z sagt Wolff: "In dieser Konstellation sind Konflikte vorprogrammiert." Einer der Hauptkonflikte resultiere aus fehlender Wertschätzung und Anerkennung. Die Unternehmen sollten einen sicheren Raum für die jeweiligen Gruppen schaffen und dafür sensibilisieren, dass es diese Konflikte geben könne, rät Wolff. Dann können sie demnach Aufgaben und Fragen stellen, die den Personen helfen, sich in die Lage der anderen hineinzuversetzen. Das schaffe die Basis für eine generationenübergreifende Zusammenarbeit.
Die Beraterin warnt: "Wenn Unternehmen das Thema nicht nachhaltig angehen, springt die Generation Z von einem Unternehmen zum anderen." Jeder wolle, dass man seine Kompetenz anerkenne. Es sei nicht schwer, das als Arbeitgeber zu sehen. Trotzdem schafften es viele Unternehmen nicht gut. "Das ist etwas, was ich mit einer externen Sicht manchmal echt ein bisschen erschreckend finde", sagt Wolff. (dpa-AFX/os)
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