Vertreter der deutschen Wirtschaft haben den Kompromiss im jahrelangen Streit um US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumaus der EU begrüßt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sprach am Montag von einem positiven Signal für die transatlantischen Beziehungen. Jetzt müssten aber weitere Schritte folgen, forderte der BDI ebenso wie der Maschinenbauverband VDMA. Der größte deutsche Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel erklärte, es handele sich um einen sehr begrüßenswerten Schritt in die richtige Richtung. An der Börse kam die Einigung zwischen der EU und den USA gut an.
Nach Einschätzung des BDI bleibt allerdings noch viel zu tun. "Die EU und die USA sollten im Rahmen des neu geschaffenen Handels- und Technologierats (TTC) auch daran arbeiten, alle Industriegüterzölle abzuschaffen und Konformitätsbewertungen gegenseitig anzuerkennen", forderte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Ähnlich argumentierte VDMA-Außenwirtschaftsexperte Ulrich Ackermann. Zugleich betonte er: "Endlich ist der aktuell größte Streitpunkt im transatlantischen Handel ausgeräumt."
Thyssenkrupp Steel teilte auf Anfrage mit, zwar seien die USAfür das Unternehmen kein Kernmarkt und die Ausfuhren in das Land seien in der Summe nur wenig beeinträchtigt worden. Die Entschärfung des Konflikts werde aber helfen, "die Beziehungen zu unseren amerikanischen Kunden wieder in handelspolitisch gewohnte Bahnen zu lenken".