Der Automobilzulieferer ZF will bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen, die Hälfte davon in Deutschland. Wie aus einem internen Schreiben des ZF-Vorstands an die Belegschaft hervorgeht, will das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren Tausende Stellen abbauen. "Aus heutiger Sicht müssen wir bis 2025 weltweit unsere Kapazitäten anpassen und 12.000 bis 15.000 Arbeitsplätze abbauen, davon etwa die Hälfte in Deutschland", heißt es in dem Mitarbeiterbrief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ein ZF-Sprecher sagte: "Wir kommentieren das nicht." Zuerst hatten der "Südkurier" und die "Saarbrücker Zeitung" (beide Freitag) berichtet. Die Konzernführung begründet die Pläne für den Personalabbau mit den Umsatzeinbrüchen in Folge der Coronakrise.
Der Vorsitzende des Betriebsrats bei ZF, Achim Dietrich, zeigte sich "genauso wie die Belegschaft" überrascht. Der Gesamtbetriebsrat sei vom Vorstand erst am Mittwoch über die Pläne informiert worden. "Wir setzen weiter auf Kurzarbeit und kämpfen um jeden Beschäftigten", sagte Dietrich der dpa. In dem Gespräch am Vortag habe der Vorstand von einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent über das Gesamtjahr gesprochen. "Das sind acht Milliarden Euro", erklärte Dietrich. Die Geschäfte in den ersten drei Monaten 2020 seien gut gelaufen, der April sei "grottenschlecht gewesen".