Herr Weddigen von Knapp, Volkswagen will sein Vertriebssystem komplett auf eine unechte Agentur umstellen. Das stößt beim Händlerverband auf massive Kritik. Warum?
Dirk Weddigen von Knapp: Wir waren völlig überrascht, dass Volkswagen das Thema mit dem europäischen Verband in Oslo erörtert hat. Wenn ein solches Thema uns über Umwege bekannt wird, ist dies schon merkwürdig. Aus Sicht von Volkswagen ist das wohl der leichtere Weg, weil der europäische Verband nicht so stark aufgestellt ist wie der deutsche Partnerverband.
Wenn europäische Rahmenbedingungen festgelegt werden, muss doch mit dem europäischen Verband gesprochen werden.
Nur der deutsche Verband kann für den deutschen Markt verhandeln. Es ist also notwendig, mit uns zu sprechen, wenn man die Agentur ausweiten will. Wenn über Gespräche in Europa Agentur-Mythen in die Welt kommen, die sich weder vertraglich darstellen noch erfüllen lassen, ist dies ärgerlich.
Warum ist es nicht sinnvoll, zunächst den europäischen Rahmen abzustecken?
Es gibt europäische Rahmenverträge für die Agentur, die spielen für Deutschland aber keine Rolle. In Deutschland, dem zweiten Referenzmarkt für Volkswagen, gelten ganz andere Spielregeln. Wir sind aufgrund unserer Erfahrung, zum Beispiel mit der Großkundenagentur, schon ganz andere Wege gegangen als in Europa.