BMW-Händler: Nic. Christiansen kauft Stadac

Die Konsolidierung im BMW-Netz geht weiter: Die dänische Nic-Christiansen-Gruppe kauft den norddeutschen Familienbetrieb Stadac. Der BMW-Händler mit fünf Standorten und einem jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro schlüpft damit unter das Dach von May & Olde, die seit 2023 zu Nic. Christiansen gehören. Das Bundeskartellamt muss der Übernahme noch zustimmen.

Damit baut Nic. Christiansen seine Deutschland-Präsenz deutlich aus: Künftig sind die Dänen mit zwölf BMW-Standorten in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Großraum Hamburg präsent. Weitere sechs BMW-Standorte kommen in Dänemark hinzu.

„Unser klares Ziel für May & Olde war es schon immer, die Händlerkette weiter auszubauen und damit unsere Position auf dem deutschen Markt zu stärken“, sagt May-&-Olde-Geschäftsführer Christian Rönsch. Das Unternehmen gewinne dadurch nicht nur 196 weitere Mitarbeiter, sondern auch ein tiefes Verständnis für regionale Marktanforderungen und etablierte Kundenbeziehungen.

Mit der Übernahme klettert die May-&-Olde-Gruppe im Ranking der großen Autohäuser deutlich nach oben: Künftig dürfte sie in Deutschland zu den Top-50-Händlern gehören, im deutschen BMW-Netz zählt sie wohl zu den zehn größten Partnern des Münchner Autobauers.

„Wir haben in den vergangenen Monaten aktiv nach einem weiteren Händler gesucht und den Markt genau analysiert. Stadac passt gut zu May & Olde und damit zu uns“, sagt Søren Vinderslev, CEO Retail bei Nic. Christiansen. Es handle sich um einen gut laufenden Familienbetrieb, bei dem die gleichen Werte zählten: Teamwork, Leidenschaft, Ehrgeiz und Integrität.

Bereits beim Eintritt auf dem deutschen Markt hat Vinderslev angekündigt, die Präsenz weiter auszubauen. Daran hält der Manager fest: „May & Olde hat sich wie geplant zu unserem Brückenkopf für den deutschen Markt entwickelt. Jetzt können wir die nächsten Schritte machen.“

In den nächsten sechs bis zwölf Monaten richten Vinderslev und Rönsch den Fokus auf die Integration der Stadac-Standorte. „Das ist für uns kurz- und mittelfristig entscheidend“, sagt Vinderslev. Damit sei immer eine große Komplexität verbunden, die man nicht unterschätzen dürfe. „Aber dann sind wir offen für weitere Zukäufe.“

An der Ausrichtung der Wachstumspläne will Vinderslev nichts ändern: „Wir haben in Deutschland derzeit keine Pläne, weitere Marken zu vertreiben.“ Mit BMW ist der dänische Handelsriese eng verbunden: Nic. Christiansen legte 1967 den Grundstein fürs Unternehmen mit einem BMW-Importeursvertrag für Dänemark.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. 2012 ergänzte die Gruppe die Aktivitäten um den Einzelhandel und gründete die Bayern AutoGroup, die mittlerweile sechs Standorte in Dänemark umfasst.

Für den familiengeführten Konzern mit Hauptsitz in Kolding ist sein Heimatland längst zu klein. Neben dem Großhandel in Dänemark (Hyundai, BYD, Honda, Land Rover und Jaguar sowie seit 2025 auch Ford) ist Nic. Christiansen auch in anderen skandinavischen und baltischen Ländern aktiv. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen neben der Bayern AutoGroup drei Handels- und eine Werkstattkette in Dänemark.

Im Jahr 2023 erwirtschafteten die 1200 Mitarbeiter einen Umsatz von rund 8,5 Milliarden dänische Kronen (1,3 Milliarden Euro). Der Ausbau in den vergangenen Monaten wird die Erlöse künftig deutlich erhöhen und aus Nic. Christiansen einen europäischen Top-50-Händler machen.