Vertrieb: Jaguar gibt Agenturpläne auf

Die britische Traditionsmarke Jaguar bleibt nun doch beim selektiven Vertriebssystem. Eine Umstellung auf das Agenturmodell finde nicht statt, bestätigte eine Sprecherin von JLR Deutschland der Automobilwoche. Damit ist die Einführung des Vertriebssystems für ganz Europa vom Tisch

Damit folgt die Marke ihrer Konzernschwester Land Rover. Dies hat bereits im März einer Umstellung auf dem Heimatmarkt eine Absage erteilt. Derzeit stellen viele Automobilhersteller ihre Agenturpläne erneut auf den Prüfstand, nachdem sich der Markt innerhalb weniger Monate vom Verkäufer- zum Käufermarkt gedreht hat.

Jaguar Land Rover hat seinen Vertrieb in den vergangenen Jahren neu ausgerichtet und damit für viel Ärger bei den Händlern gesorgt. Anfang November 2022 hatte JLR das Netz gekündigt, die neuen Verträge galten aber bereits ab Juli 2023. Ohne neuen Vertrag können die Händler noch bis Herbst 2024 verkaufen.

Die neuen Verträge gingen mit einer deutlich schlechteren Vergütung für die Händler einher. Zudem mussten die Partner Abstriche beim Investitionsschutz machen und JLR Deutschland die Möglichkeit einräumen, selbst gegenüber Endkunden aktiv zu werden.

Das Kraftfahrtbundesamt zählte für Jaguar in den ersten fünf Monaten 2024 weniger als 1200 Neuzulassungen (-11,2 Prozent), Land Rover kam auf knapp 5400 Neuzulassungen (+0,6 Prozent).