Spätestens ab diesem Moment schrillten bei den Arbeitnehmervertretungen im belgischen Audi-Werk und den Beschäftigten alle Alarmglocken. Schon im Oktober 2023 hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt und ein Zukunftskonzept gefordert.
Sowohl Walker als auch CEO Döllner beteuerten in den Wochen danach immer wieder die Suche nach einer tragfähigen Zukunftslösung. Die hat Audi jetzt gefunden. Sie lautet: Voraussichtlich ein vorzeitiges Produktionsende des Q8 e-tron schon im Jahr 2025 und im schlimmsten Fall sogar eine Schließung des Werks nur wenig später.
Die Kapitulation vor dem Markt und der geringen Nachfrage nach dem einstigen Elektro-Flaggschiff, das erst e-tron hieß und Ende 2022 in Q8 e-tron umbenannt wurde, ist dabei jetzt zumindest ehrlich und das Ende einer Hängepartie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Audis Brüsseler Werksleiter Volker Germann: „Die Nachricht bewegt die Belegschaft in Brüssel und mich sehr.“
Ironischerweise versetzte ausgerechnet der Anlauf des ersten neuen Modells seit zwei Jahren Audis Brüsseler Werk womöglich jetzt den Todesstoß. Denn das erste Elektro-SUV auf der neuen PPE-Plattform, der Q6 e-tron, ist zwar offiziell zwischen Einstiegs-SUV Q4 e-tron und dem bisherigen Top-Modell aus Brüssel positioniert, erstickt aber dennoch wohl das letzte Kundeninteresse am großen Q8 e-tron.