Stella Li: Diese Frau soll BYD in Europa groß machen

Der chinesische Konzern BYD steht gerade im Fokus, weil er als einer der ernst zu nehmenden Wettbewerber auf dem globalen Automarkt gilt. Gegründet wurde das Unternehmen 1995 vom Elektrochemiker Wang Chuanfu, er ist gewissermaßen BYDs Vater. Doch gleich hinter ihm, als Nummer zwei, folgt die Topmanagerin Stella Li. Jetzt ist ihr zusätzlich die Verantwortung für das Europa-Geschäft übertragen worden.

Die Executive Vice President ist aktuell für die Region „Americas“ zuständig. Und nun kommt der alte Kontinent hinzu. „Ich komme, um zu helfen“, sagt Li im Gespräch. Der Start in Europa war mit 15.600 verkauften Autos im Jahr 2023 noch verhalten für die Chinesen. Die Managerin gibt sich zwar nach außen zufrieden. Aber man merkt: Da muss mehr kommen.

BYD, eine Macht im Heimatland, setzt zum großen Sprung an. Zahlreiche Märkte wurden in kurzer Zeit angegangen, um die E- und Plug-in-Modelle in den Handel zu bringen. 2023 verkaufte BYD weltweit drei Millionen Autos, 2024 sollen es laut Li mindestens 3,5 Millionen werden. BYD fertigt aber nicht nur Autos, sondern baut Busse, Batterien, Halbleiter, ist Lieferant für Weltkonzerne.

Li kam 1996 zu BYD, baute den Bereich Electronics auf, gründete die Hongkonger Dependance, dann Rotterdam 1999, Chicago 2000, fädelte Geschäftskooperationen ein, leitete anschließend die Partnerschaft mit Motorola und Nokia, um sich ab 2010 von Los Angeles aus um Amerika zu kümmern. Dort werden wie in Europa schon länger BYD-Busse und Batterien mit Erfolg verkauft.

Für Europa hat sich Li in den nächsten Jahren viel vorgenommen. Am Ende soll BYD „wie ein europäisches Unternehmen“ angesehen werden. „In Europe, for Europe“, nennt sie das. In den USA hat sie diese Local-Strategie -bereits erfolgreich umgesetzt. Am Werksstandort Lancaster/Kalifornien ist die Firma hoch angesehen. Selbst die Gewerkschaften sollen BYD schätzen.