Marke Volkswagen wechselt Sparkommissar aus

Neue Turbulenzen bei Volkswagen: Nach einer emotionalen Woche im Konzern mit Ankündigung eines zusätzlichen Milliarden-Sparprogramms und wütender Reaktionen von Belegschaft und Betriebsrat wechseln die Wolfsburger nun zum 1. Oktober den Finanzvorstand bei der Kernmarke Volkswagen PKW aus. Patrik Mayer geht zu Seat nach Spanien, der bisherige Seat-Finanzvorstand David Powels kommt dafür an den Mittellandkanal.

"In diesen Zeiten kommt dem Finanzressort zweifellos eine große Bedeutung zu. Patrik Mayer hat als CFO der Marke Volkswagen wesentlich dazu beigetragen, das Performance Programm strukturiert und erfolgreich auf den Weg zu bringen. Darauf wird David Powels aufbauen. Und gleichzeitig – unter nochmals erschwerten Bedingungen – Impulse für wettbewerbsfähige Kosten und Strukturen setzen", sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer in einer Mitteilung des Konzerns.

Zuvor hatte das Manager Magazin berichtet, Mayer habe bei der Suche nach Sparpotentialen im Konzern den eigentlich für Zukunftsprojekte mit den Arbeitnehmern vereinbarten "Innovationsfonds" angreifen wollen. Dieser sei aktuell mit etwa 40 Millionen Euro jährlich bemessen. Volkswagen nannte keine Gründe für den Personalwechsel.

Mit David Powels kommt allerdings in jedem Fall ein harter Sanierer als oberster Sparkommissar zur Kernmarke, der die Sparpläne noch weiter mit verschärfen soll. "Davids Beitrag war entscheidend für die Transformation unseres Unternehmens und hat dazu beigetragen, unsere bisher besten Finanzergebnisse zu erzielen. Seine Rolle bei der Rückkehr zur Profitabilität von Seat war der Schlüssel zum Wachstum unseres Unternehmens", sagt Seat-Chef Wayne Griffiths, der seinen CFO jetzt nach Wolfsburg abgeben muss.

Powels arbeitet seit 1989 für Volkswagen und war seit 1. September 2021 Finanzvorstand von Seat und Cupra. Der Manager verpasste dem spanischen Hersteller nach seinem Amtsantritt einen harten Sparkurs und half gleichzeitig beim Aufbau der neuen Marke Cupra, die inzwischen Seat den Rang abgelaufen hat. Mittlerweile ist Seat zusammen mit Cupra wieder hochprofitabel und schreibt Rekordzahlen.