Für BMW-Vertriebschef Ian Robertson ist klar, dass der reine Autoverkauf nicht die Zukunft des 100-jährigen Konzerns sein wird. Schließlich hält er die gefahrenen Kilometer der Menschen schon für die neue Währung der Autoindustrie. Robertson machte an einem beeindruckenden Beispiel deutlich, warum die neuen Mobilitätsangebote für Hersteller wie BMW oder Daimler so reizvoll sind: Der weltweite Autoverkauf ist rund 1,5 Billionen Dollar schwer und macht mithin zwei Prozent des globalen Sozialprodukts aus.
Betrachtet man hingegen die gefahrenen Meilen und setzt je Meile Kosten von einem Dollar an, kommt man auf zehn Billionen. 13 Prozent des weltweiten Sozialprodukts. Diese potenzielle Versechsfachung des Geschäfts ist Antrieb genug, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Dabei tragen auch Zulieferer und Dienstleister großen Anteil, wie Telekom-Vorstand Reinhard Clemens betonte: "Ohne Hochleistungsnetzwerke werden wir die Digitalisierung und Vernetzung nicht erleben. Und das findet nicht im Auto, sondern außerhalb des Autos statt." Bosch-Chef Volkmar Denner sieht den Markt für Mobilitätsdienstleistungen bis 2025 jährlich 25 Prozent wachsen. Davon wollen die Stuttgarter nicht nur mit Hardware, sondern etwa auch mit Apps profitieren, die eine Reiseplanung über verschiedene Verkehrsmittel hinweg ermöglichen.