Der drittgrößte deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen setzt vorerst auf ein verlängertes Leben des Verbrennungsmotors mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels), meldet die Nachrichtenagentur AFP. "Das wäre die sinnvollste Lösung, wahrscheinlich auch kommerziell", sagte ZF-Vorstandschef Stefan Sommer demnach dem "Tagesspiegel" im Hinblick auf den Trend zur Elektromobilität. "Die Industrie würde Geld sparen und wettbewerbsfähig bleiben. Die Tankstellen-Infrastruktur ist auch schon da", sagte Sommer.
"Der Markt will Elektroautos bislang nicht"
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche ein Förderprogramm für E-Fuels angekündigt, die klimaneutral aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt werden, allerdings bislang zu nicht-wettbewerbsfähigen Preisen. ZF-Chef Sommer zufolge gäben die Kraftstoffe der Autoindustrie und ihren Zulieferern mehr Zeit beim Umstieg auf die Elektromobilität. "Wir könnten uns finanziell und intellektuell mehr mit der Digitalisierung und Automatisierung beschäftigen", sagte Sommer dem "Tagesspiegel".
Nach Ansicht des ZF-Chefs lässt sich der Trend zur Elektromobilität dennoch nicht aufhalten, weil die Regulierung in den Markt eingreife, "obwohl der Markt Elektroautos bislang eigentlich gar nicht haben will". (os)
Lesen Sie auch:
Synthetische Kraftstoffe: Die Zukunft der Verbrennungsmotoren?
ZF legt Geschäftszahlen für 2016 vor: Gewachsener Umsatz ist ein "starkes Fundament"
Vor der ZF-Bilanz-Pressekonferenz: Aufgabenbündel für ZF-Chef Sommer
Branche im Umbruch: Der große Kampf der Zulieferer ums Auto
Top-Zulieferer 2016 - ZF: Respekt für den Integrationsprozess