Die Aftersales-Welt von morgen

Frankfurt/Main. "2016 wird die After-Sales-Welt von morgen in die Frankfurter Festhalle einziehen": Axel Glanz, Geschäftsführer Innovationen Institut und Vorstandssprecher der Innovationsvereinigung für die deutsche Wirtschaft (IDWI), lenkte den Blick bei der Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Automechanika auf das Thema "Tomorrow's Service & Mobility".

Gezeigt werden "Innovationen, die schon heute existieren und Wege zur Mobilität von morgen aufzeigen", so Glanz. Die Vernetzung ermöglicht es, dass Fahrzeuge miteinander kommunizieren. "Dabei können sich Fahrzeuge untereinander vor möglichen Gefahren warnen. Aber auch die Fahrer können miteinander kommunizieren." Dienste wie "Contact2Car" machten es möglich, sich gegenseitig Hinweise zu geben.

Alternative Antriebe werden auch für den Aftermarket wichtiger. "Ob Hochvoltbordnetze, Lithium-Ionen Batterien der neuesten Generation oder Ladesysteme – immer mehr ziehen diese Technologien in den automobilen Alltag ein", so Glanz. Der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen würden nicht nur leistungsfähigere Batterien und eine größere Ladeinfrastruktur, sondern "gerade das bequeme induktive Laden – also ohne Kabel, das gewissermaßen wie von selbst erfolgt, wird die Kunden überzeugen."

Das Automatisierte Fahren wird die Welt des Autofahrens verändern – und den Aftermarket. Stichwort "Incar-Wellbeing": Gemeint sind damit Innovationen, "die den Fahrer gesünder aussteigen lassen, als er eingestiegen ist". Dazu werden neue Technologien eingeführt. Zum Beispiel das "Air Balance Paket" von Daimler, das die Reinigung, Ionisierung und Beduftung des Innenraums vornimmt. Glanz: "80 Prozent aller Premiumfahrzeug-Fahrer entscheiden sich für dieses Paket." Dies biete auch eine Chance für den Aftermarket, der diese Wellnesspakete wieder aufladen müsse.

Die Frankfurter Festhalle wird zum Hotspot für Innovationen, denn dort präsentieren sich auch Startup-Unternehmen. Sie können sich noch bis zum 8. Juli unter http://goo.gl/iCfqrO anmelden. Als Startup präsentiert sich unter anderem Orten Electric-Trucks.Das Fahrzeugbau-Unternehmen Orten kooperiert mit der EFA-S Elektrofahrzeuge Schwaben GmbH.

In Frankfurt zeigt Orten den weltweit ersten, auf voll elektrischen Antrieb umgerüsteten Truck Orten E 75 AT mit Leichtbaukoffer und Ladebordwand. Trotz 100 Prozent Elektroantrieb verfügt der Truck über 30 Prozent mehr Nutzlast als das dieselbetriebene Serienfahrzeug.

Weitere zukunftsweisende Produkte und Lösungen zeigt unter anderem ZF Friedrichshafen mit dem Advanced Urban Vehicle. Mit seinem Konzeptfahrzeug demonstriert der Zulieferer, welches Potenzial die intelligente Vernetzung einzelner Fahrwerk-, Antriebs- und Fahrerassistenzsysteme hat.

Eucon, Marktführer für Ersatzteilinformationen und datenbasierte Dienstleistungen, zeigt den Messebesuchern die "Aftermarket Intelligence Suite", ein neues Analysetool für das Ersatzteilpricing. Erstmals in der Festhalle präsentieren sich zudem die Preisträger des Automechanika Innovation Award. Die seit 1996 ausgelobte Auszeichnung wird in insgesamt acht Kategorien verliehen.

Seit der ersten Automechanika Frankfurt im Jahr 1971 bildet der Ausstellungsbereich Repair & Maintenance den Kern der Messe, traditionell angesiedelt in den Hallen 8 und 9. Dort präsentieren sich neben den traditionell mittelständisch geprägten Werkstattausrüstern in diesem Jahr auch Global Player wie Bosch, Mahle Service Solutions oder Peugeot Citroën.

"Die Automechanika in Frankfurt ist für uns exakt das richtige Forum, um einmal die bereits vorhandene Stärke der Marke nach innen und außen zu präsentieren", sagt René Bernhard Tchamendje von deutschen Peugeot Citroën-Importeur. Man wolle aber auch potenzielle Interessenten ansprechen und das Netz weiter ausbauen.

Servicespezialist Hella Gutmann Service Solutions, in diesem Jahr erstmals in Halle 9, zeigt Profi-

Erstmals als Einzelaussteller mit eigenem Stand ist der TÜV Nord Mobilität in diesem Jahr auf der Automechanika vertreten. Ein Highlight der Präsentation wird das Schadenportal sein, eine gemeinsame Plattform für alle an der Unfallschadenregulierung Beteiligten.

Mit den Kunden will man auf der Messe "gemeinsam anhand von aktuellen Marktforschungs-Ergebnissen und Best-Practice-Beispielen über die aktuellen Herausforderungen im Schadenmanagement diskutieren", sagt Dirk Helmold, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing bei TÜV Nord.

Eine neue Werkstattabwicklungskomplettlösung auf Basis der SAP-Branchenlösung Tradesprint zeigt das Ettlinger IT-Unternehmen Cormeta. Das Besondere daran: Die Multichannel-Tauglichkeit. "Kunden bestellen heute direkt bei ihrem Händler, aber auch über Webshops oder Portale", sagt Cormeta Vorstand Holger Behrens.

Darauf müsse sich der Kfz-Teilehandel einstellen. Daher stellt Cormeta vor dem Hintergrund der zunehmend digitalisierten Prozesse im Geschäftsalltag eine Lösung bereit, die alle Geschäftsprozesse in einer Anwendung über sämtliche Kanäle abbildet.

Die Messe Frankfurt ist mit rund 645 (alle Zahlen 2015 vorläufig) Millionen Euro Umsatz und 2297 Mitarbeitern eines der weltweit führenden Messeunternehmen. Zur Unternehmensgruppe gehören 29 Tochtergesellschaften und 57 internationale Vertriebspartner. 2015 organisierte die Messe Frankfurt 132 Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland.Anteilseigner der Messe Frankfurt sind die Stadt Frankfurt (60 Prozent) und das Land Hessen (40 Prozent).