Die Leitmesse der Oldtimer-Branche platzt aus allen Nähten

Essen. Mit der Techno-Classica hat die weltgrößte Messe für Old- und Youngtimer, Teile und Dienstleistungen am Mittag ihre Pforten in Essen geöffnet. Der Branchentreff am Grugaparkt ist wie in den Vorjahren mit 1200 Ausstellern in 20 Messehallen ausgebucht. "Über 400 Interessenten mussten wir leider abweisen“, hieß es beim Veranstalter Siha, der bis zum Sonntag rund 180.000 Besucher erwartet.

Dieser Ansturm zeige auch, welche wirtschaftliche Bedeutung Old- und Youngtimer mittlerweile hätten, sagte Siha-Geschäftsführer Stefan Eck: "4,3 Millionen Deutsche interessieren sich für das Thema Oldtimer, hat eine repräsentative Umfrage ergeben. 720.000 historische Autos und Motorräder sind auf unseren Straßen unterwegs.“ Damit habe sich die Zahl der Oldtimer seit 2000 mehr als verdoppelt. Insgesamt werden in Essen 2500 klassische Autos zum Verkauf angeboten.

Die Messe, die in diesem Jahr unter dem Leitspruch "Only the best...“ steht, wird mehr noch als in den Vorjahren auch von den Autoherstellern genutzt, um ihre Historie einem breiten Publikum zu präsentieren. Der Stand von Mercedes-Benz, nach dem IAA-Stand in Frankfurt der weltweit zweitgrößte Messeauftritt der Stuttgarter, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der 60jährigen Geschichte der Sportwagen-Legende SL.

BMW präsentiert alle drei Konzernmarken auf der Techno Classica: Neben BMW und Mini wird auch auf die Historie der Luxusmarke Rolls-Royce verwiesen. Zwei Modell des Typs Phantom aus den 30er Jahren schmücken den Stand.

Audi ist mit "Siegertypen“ aus der langen Sport-Historie präsent - von Bernd Rosemeyers Bergrennwagen Typ C bis zum Sport Quattro S1, den Walter Röhrl vor 25 Jahren in Rekordzeit auf den Pikes Peak jagte. Röhrl wird am Sonntag an seinem Fahrzeug eine Autogrammstunde geben.

Opel blickt auf der Techno-Classica auf seine 150-jährige Firmenhistorie zurück: Angefangen haben die Rüsselsheimer mit Fahrrädern und Nähmaschinen, bevor sie sich mit Erfolg dem Automobil widmeten. In den 30er Jahren war Opel Europas größte Automarke. Diese glänzende Historie wird künftig auch am Stammsitz angemessen präsentiert: 2014 werde Opel im alten Werk in Rüsselsheim ein Museum eröffnen, kündigte die Marke an.

Auch zahlreiche Zulieferer sind in Essen vertreten. So hat Getriebe-Spezialist ZF einen eigenen Stand. Die Friedrichshafener fertigen Getriebe für klassische Automobile nach, so für den Mercedes SL "Pagode“ und den BMW 328 Roadster.

Bosch zeigt seine Kompetenz im Bereich Fahrzeugelektrik und Zündung. Die Stuttgarter haben unter anderem ihre umfangreichen Ersatzteillisten und Handbücher mitgebracht.

Unter den Importmarken ist Peugeot einer der treuesten Aussteller auf der Techno-Classica: Peugeot nimmt für sich in Anspruch, die älteste noch existierende Marke im Automobilbereich zu sein. Das Unternehmen wurde 1810 als Mühlen-Bauer gegründet.

Volvo blickt auf seine lange Kombi-Tradition zurück. Ford feiert 50 Jahre "Weltkugel-Taunus“. Ferrari und Porsche haben Hingucker aus ihren Museen dabei, Alfa Romeo den Grand-Prix-Rennwagen Tipo B "P3“ von 1932. Die Nutzfahrzeug-Sparte von Volkswagen zeigt in Essen ihre neu gewonnene Kompetenz bei der Restaurierung alter Bullis.

Um 2013 noch mehr Aussteller auf der Techno-Classica haben zu können, kündigte die Messe in Essen an, ihre Hallenfläche zu erweitern. Die Techno-Classica ist bis Sonntag ab 9 Uhr geöffnet. Sie schließt am Freitag um 19 Uhr, am Donnerstag, Sonnabend und Sonntag um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 20 Euro. (Bild: Techno Classica)