Umfrage: Was die Deutschen über kostenloses Parken in der Innenstadt denken

Die FDP setzt sich in diesen Tagen einmal mehr als Partei der Autofahrer in Szene. Vergangene Woche ging sie mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit, der das Fahren in Innenstädten attraktiver machen soll: Die Liberalen fordern kostenloses Parken oder eine deutschlandweite Park-Flatrate. Mit ihrem "Pro-Auto-Programm" stellt sich die FDP gegen ihren grünen Koalitionspartner.

Allerdings: Eine klare Mehrheit gibt es in Deutschland für die Forderung nicht, wie eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag der Automobilwoche zeigt. Demnach sind 46 Prozent der rund 5000 Teilnehmer für kostenloses Parken in Innenstädten, 42 Prozent sind dagegen. In beiden Lagern sind die Fronten verhärtet: 37 Prozent stehen "sehr positiv" zu dem Vorschlag, 33 Prozent "sehr negativ".

In Regionen mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte, wo die Menschen eher auf das Auto angewiesen sind, ist die Befürwortung erwartungsgemäß höher als in städtischen Ballungsräumen, wo die Bewohner zusätzlichen Autoverkehr verhindern wollen.

Dagegen hat das Alter der Befragten keinen messbaren Einfluss auf ihre Haltung zum Vorschlag der FDP: Das Ergebnis für die 18- bis 29-Jährigen fällt mit 45 Prozent Zustimmung und 44 Prozent Ablehnung sehr ähnlich aus wie das der Altersgruppe 65 Jahre und älter (44% Zustimmung, 43% Ablehnung).

Wenig überraschend ist wiederum die Aufschlüsselung der Umfrage-Ergebnisse nach der Wahlabsicht der Befragten. Wähler von CDU/CSU sind mehrheitlich dafür (57%), ebenso die Wähler von FDP (61%) und der AfD (73%). Mehrheitlich dagegen sind Wähler der SPD (71%), Linken (68%) und vor allem der Grünen (90%).

"Die FDP zeigt uns mit ihrem Vorstoß ein paar gegenwärtige gesellschaftliche Trennlinien auf – zum Beispiel einen deutlichen Stadt-Land-Unterschied", kommentiert der Civey-Mobilitätsexperte Parwiz Torgull das Ergebnis: "Das Auto bleibt im Wahlkampf weiterhin ein ideologisches Instrument." (mer)