Berlin. Mit viel medialer Präsenz hatte BMW vor knapp einem Jahr sein erstes Elektroauto, den i3, und kurz danach den Sportwagen i8 auf den Markt gebracht. Alles an diesen Fahrzeugen war neu – auch die Möglichkeit, dass man sie online kaufen kann. Mittlerweile haben die Münchener weltweit 13.000 BMWi verkauft, sagte Stefanie Wurst, Marketingchefin von BMW Deutschland, beim Automobilwoche-Kongress in Berlin. Online gekauft wurden allerdings nur ganze drei Fahrzeuge. "Die Nachfrage nach dem Onlinekauf ist verschwindend gering",so die Marketingexpertin. Sogar ein Produkt für die "postmaterielle Zielgruppe" lasse sich offenbar noch nicht online verkaufen.
Wie erreicht man die Generation Smartphone - diese Frage diskutierten in Berlin neben der BMW-Managerin Wurst auch Tina Müller, seit 2013 Marketingvorstand bei Opel, und Franziska von Lewinski, Vorstandsmitglied der Agentur Fischer Appelt. Die sozialen Medien, da waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen einig, spielen dabei eine wichtige Rolle, die klassische Werbung ersetzen sie – noch – nicht.
"Beides ist wichtig", sagt Müller.Contentarbeit in sozialen Medien sei wichtig, aber nicht mehr ausreichend. "Wir müssen in den sozialen Medien die Teilnehmer rauspicken, die die Trends kennen, eine Art Seismograph für die Zielgruppe", sagt die Marketingfrau, die mit ihrer "Umparken im Kopf"-Kampagne das Opel-Image rehabilitiert hat. "Dafür brauchen wir Digital Natives in den Marketingabteilungen".
Im Bereich sozialer Medien kann BMW bereits heute über eine Million Facebook-Fans aufweisen, sagt Wurst, "das ist ein ordentlicher Grundstock, auf den wir aufbauen". Ob man in sozialen Medien wirbt, hängt für Marketingexpertin von Lewinski "stark vom Produkt ab und von der Frage, wo hält sich die Zielgruppe auf?" Man müsse Mehrwert für die Zielgruppe schaffen und im Prinzip global und lokal zugleich denken.