Mobile zeigt das "Deutschlandauto"

Berlin/Frankfurt. Die Front stammt vom Opel Astra, das Heck vom VW Bora, die Karosserieform entspricht einer viertürigen Limousine, das Gefährt ist schwarz-silber lackiert, fährt mit Benzin und alternativ mit Gas und rollt auf drei alubefelgten Winter- und einem Sommerreifen: Diesen rollenden Wolpertinger hat der Fahrzeugmarkt mobile.de zum "Deutschlandauto 2010" gekürt.

Zum zweiten Mal nach 2008 konstruierte das Online-Portal aus den Informationen von über 35 Millionen von Suchabfragen bei mobile.de und eBay Motors ein Auto, das die Vorlieben der Deutschen bezüglich Exterieur, Zubehör und Interieur auf einen Nenner bringt. Diese Statistik wird nun in Gestalt eines realen Autos gebaut, bekommt eine Dekra-Zulassung und wird als Unikat künftig durch Deutschland fahren.

Entsprechend dieser Auswertung werden VW als beliebteste Marke und der Opel Astra als meistgesuchtes Modell verschmolzen. Die viertürige Limousine mit Schaltgetriebe hat eine silberne Lackierung mit schwarzer Folierung und ein Schiebedach. Das Fahrzeug rollt auf drei Winter- und einem Sommerreifen, ist ein Benziner, der aber dem Trend gemäß auf LPG-Autogas umgerüstet wurde. Außerdem verfügt das Deutschlandauto über ein Sport-Fahrwerk, eine Standheizung, ein Autoradio mit Endstufe und Subwoofer sowie ein Navigationsgerät. "Mit dem Deutschlandauto machen wir die tatsächlichen Interessen der potenziellen Autokäufer in Deutschland greifbar", so Malte Krüger von mobile.de.

Das Deutschlandauto 2010 ist die Weiterentwicklung eines 2008 gestarteten Projektes. Die Suchauswertungen zeigen im Vergleich zum ersten Deutschlandauto 2008, dass die Deutschen sparsamer geworden sind. Sie bevorzugen zwar nach wie vor eine Limousine und machen eher Abstriche bei Alter, Ausstattung oder Leistung, als sich auf neuere Kleinwagen oder Hybridfahrzeuge zu konzentrieren. "Die Wirtschaftslage der letzten zwei Jahre hinterlässt deutliche Spuren", kommentiert Peter Wippermann vom Trendbüro Hamburg.

VW war die meistgesuchte Marke, BMW, der Favorit aus 2008, stieg auf den dritten Platz ab. Als meistgesuchtes Modell hat der Opel Astra den VW Golf verdrängt. Autoradios sind beliebter als Navigationsgeräte, Tattoos und Folierungen überholen schmückende Felgen. "Alle Fakten zeigen, dass die Kostensensibilität auch bei den Gebrauchtwagenkäufern gestiegen ist", so Wippermann weiter. Auch das Thema Umweltverträglichkeit tritt etwas in den Schatten der Sparsamkeit. Hybridmodelle gehören zu den Verlierern, ein Trend zeichnet sich allerdings zur Aufrüstung mit Gas (LPG) als alternative Antriebsform ab.

Gebaut wird das Deutschlandauto von einem zwölfköpfigen Team gemeinsam mit den Designern von Snook, der ersten "virtuellen Automarke" der Welt, in mehreren Schritten. Ein Opel Astra und ein VW Bora werden zerschnitten, die beiden Fahrzeughälften anschließend zusammengeführt. Die Außenhülle wird angepasst, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Im letzten Schritt wird das Interieur modifiziert und veredelt. Zu sehen ist das Deutschlandauto mit Straßenzulassung vom 14. bis 19. September auf der Automechanika in Frankfurt (Stand 11.0 D65) und vom 24. bis 26. September auf der Car Style in Bremen.