Der Zulieferer Valeo hat im ersten Quartal einenkonsolidierten Umsatz von rund 4,45 Millionen Euro erwirtschaftet – was einem Rückgang von acht Prozent auf vergleichbarer Basis entspricht. Damit hat der französische Zulieferer jedoch nach eigenen Angaben die Automobilproduktion auf globaler Ebene "insgesamt um 16 Prozentpunkte übertroffen".
Aufgrund der Corona-Pandemie stand die Produktion in allen 34 chinesischen Werken und auch an den Produktionsstätten in Europa und Nordamerika zeitweise still. Für das zweite Quartal 2020 rechnet Valeo zumindest in China damit, bei den Aktivitäten wieder das Niveau vom Vorjahr zu erreichen. Bisher hat der Umsatz im März dieses Jahres zumindest wieder 60 Prozent des Niveaus im Vorjahreszeitraum erreicht.Valeo kommt vergleichsweise gut durch die Krise
Eine weitere Prognose will Jacques Aschenbroich, Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzender von Valeo, aber nicht abgeben. Die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf den Automobilmarkt und die Produktion seien "nicht abschätzbar". "Daher ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine Prognose für unser zweites Quartal und Ergebnisse für das Gesamtjahr 2020 abzugeben."
Klar ist jedoch, dass die finanziellen Ziele für 2020 hinsichtlich Rentabilität und Free Cash Flow keine Gültigkeit mehr haben. Das Unternehmen habe aber "drastische Maßnahmen zur Kostensenkung und zum Erhalt unserer Liquidität ergriffen". Mit offenen Kreditlinien in Höhe von 2,3 Milliarden Euro verfügt Valeo nach eigenen Angaben außerdem über ausreichend Liquidität, um eine weitere Verlängerung der aktuellen Krise zu überstehen.
Zu den ergriffenen Maßnahmen aufgrund der Corona-Krise zählen neben Kurzarbeit auch die Reduzierung der Investitionen um mehr als 45 Prozent im zweiten Quartal.
Um seine Mitarbeiter zu schützen, hat das Unternehmen verschärfte Hygiene- und Sicherheitsregelungen erlassen. So müssen Mitarbeiter in allen Werken, den Forschungs- und Entwicklungszentren sowie den Niederlassungen Gesichtsmasken am Arbeitsplatz tragen. Zudem wird täglich die Temperatur bei den Mitarbeitern ermittelt. Die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen habe lautAschenbroich "absolute Priorität."
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