Der Chef des Mikrobatterie-Herstellers Varta, Herbert Schein, warnt davor, den geplanten Aufbau einer Batteriezellen-Produktion für Elektroautos in Deutschland mit weiteren wirtschaftspolitischen Zielen zu überfrachten. Die Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums, das die Industrie mithilfe einer staatlichen Förderung in Höhe von einer Milliarde Euro zum Einstieg in eine heimische Batteriezellen-Fertigung bewegen will, "kommt zur richtigen Zeit", sagte Schein dem Wirtschaftsmagazin "Capital" (Online-Ausgabe). Wichtig sei allerdings, dass die Förderung des Bundes "nicht zu stark mit strukturpolitischen Zielen verknüpft wird", fügte er hinzu.
Damit wandte sich der Varta-Chef gegen Überlegungen, eine mögliche Batteriefabrik vorrangig in einer Region anzusiedeln, die stark vom Kohleausstieg betroffen ist - etwa in der Lausitz. "Der Aufbau einer Batteriezellen-Produktion müsste im ersten Schritt an einem Standort stattfinden, an dem das Knowhow schon vorhanden ist, wie beispielsweise am Varta-Stammsitz in Ellwangen in Baden-Württemberg", sagte Schein. "In einem zweiten Schritt ist es dann grundsätzlich denkbar, die Fertigung an einem anderen Standort zu skalieren."