Würzburg. Auch bei ZF Services macht sich die Schuldenkrise inzwischen bemerkbar. Man müsse feststellen, dass das eigene Geschäft im Teile- oder Servicebereich beeinträchtigt werde, sagte Geschäftsführer Alois Ludwig. Dieses Jahr müsse man sich wesentlich mehr anstrengen als in den Boomjahren. Im Vergleich dazu klingt die Prognose, in den kommenden Jahren im Schnitt mit rund fünf Prozent wachsen zu wollen, positiv. Doch im Vergleich zu den 12,5 Prozent, die es dieses Jahr werden sollen, ist es ein deutlicher Rückgang und auch mit dem Mutterkonzern kann man so nicht mithalten. Der werde deutlich schneller wachsen, sagte Ludwig.
Grund für das geringere Wachstum bei ZF Services sei, dass man die Wachstumimpulse des Konzerns erst mit einer Verzögerung von mehren Jahren zu spüren bekommen, erklärte der Geschäftsführer. Fahrzeuge brauchten inzwischen in den ersten Jahren weniger Ersatzteile. Sie würden erst "nach sieben oder acht Jahren als Umsatzträger für Ersatzteile interessant", sagte Ludwig. Zudem gebe es auf dem Aftermarket einen hohen Sättigungsgrad. Für ZF Services bedeute dies, dass man Wachstum nicht nur aus dem Autobereich, sondern auch aus anderen Anwendungen und Produkten ziehen müsse.Verzögerte Wachstumsimpulse bei ZF Services
Positiv bewertete ZF Services die Entwicklung bei seinem im Frühjahr gestarteten integrierten Servicekonzept ProTech, das unter anderem die Systeme Original Sachs Service und Lemförder plus ersetzt. Inzwischen hätten sich bereits 2500 Betriebe für die Basisversion entschieden, die für Altkunden gratis ist, für neue eine einmalige Gebühr von 150 Euro kostet. Weitere 161 Betriebe wählten die Variante ProTech plus, die einmal 100 und dann pro Jahr 400 Euro kostet. Sie enthält unter anderem jährliche Schulungen, erklärte Geschäftsführungsmitglied Ulrich Walz. Für 2013 rechnet ZF mit 3000 Betrieben in der Basis- und 400 in der Plus-Version. Damit würden die eigenen Ziele deutlich übertroffen.
Auch beim Prämiensystem Extra, in dem ZF Services mit Bosch zusammenarbeitet, ist das Unternehmen über die Entwicklung erfreut. 15.000 Werkstätten seien inzwischen registriert, alleine 3000 seien hinzugekommen, seit man 2011 eingestiegen sei. "Wir waren sehr positiv überrascht", sagte Walz. Die strategische Partnerschaft mit Bosch sei außerordentlich erfolgreich. Er betonte aber, dass es sich um getrennte Unternehmen handle. Man kooperiere nur da, wo man einen Mehrwert für die Kunden sehe.Auf der Automechanika will ZF Services seinen mehr als 1000 Quadratmeter umfassenden Stand in fünf Themeninseln unterteilen. Unter anderem soll es einen Bereich "Serivceangebote" geben, der sich um Extra und ProTech dreht. Im Bereich "Aufarbeitung und Reparatur" zeigt das Unternehmen die Montage und Demontage eines 8-Gang-Automatgetriebes. Und von Freitag bis Sonntag gibt es einen Wettbewerb für Profis und Besucher um den Abbau und die Montage des Nebenabtriebs an einem Ecosplit-Getriebe. (Forto: ZF)