VW-Absatz legt kräftig zu

Die guten Verkaufszahlen vor allem von Audi und Porsche treiben bei VW auch den konzernweiten Absatz in die Höhe. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 4,98 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken ausgeliefert, 27,9 Prozent mehr als im gleiche Zeitraum des Vorjahres. Im zweiten Quartal lag das Plus sogar bei 35 Prozent.

"Das erste Halbjahr ist in Summe gut gelaufen", sagte Christian Dahlheim, Leiter Konzernvertrieb. Vor allem in Europa lief es trotz Chipmangel besser als befürchtet. Obwohl in Wolfsburg und Emden die Produktion wochenlang ruhte, legten die Auslieferungen in Europa mit gut zwei Millionen Fahrzeugen fast ein Drittel über dem Vorjahr. Im zweiten Quartal lag das Plus sogar bei 85 Prozent.

Grund: In Europa waren die Lager noch gut gefüllt mit bereits vor Ausbruch der Halbleiterkrise produzierten Fahrzeugen.. "Hier konnten wir aus den Lägern liefern", sagte Dahlheim. "Davon haben wir im ersten Halbjahr profitiert." Im zweiten Halbjahr dürfte sich das aufgrund der wochenlangen Produktionspausen aber nicht fortsetzen lassen.

Ganz anders das Bild auf dem für VW wichtigsten Markt in China: Dort gingen die Auslieferungen im zweiten Quartal sogar um 12 Prozent zurück, im Juni sogar um 21 Prozent. Im gesamtem Halbjahr wurde dank des besseren ersten Quartals zumindest ein Plus von 16 Prozent geschafft.

"China ist stärker vom Chipmangel betroffen als Europa", sagte Dahlheim. Das liege zum einen an den dort geringen Lagerbeständern, aber auch an einem anderen Modellmix in dem Land. Dahlheim zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich die Situation im weiteren Jahresverlauf bessere. "Wir gehen davon aus, dass sich im Verlauf des zweiten Halbjahrs die Lage dort wieder entspannt. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch."

Zu verdanken hat VW das gute Abschneiden vor allem den Premium-Töchtern – und Seat: Audi legte um 39 Prozent zu, Porsche um 32 Prozent. Noch besser sah es aber bei Seat aus: Inklusive Cupra verbuchte die spanische Tochter sogar ein Plus von 45 Prozent. Die Kernmarke VW selbst legte immerhin um 23 Prozent zu, Skoda um 21 Prozent. Die höheren Auslieferungen lassen auch den Gewinn weiter anschwellen. Beim Betriebsergebnis erreichte der Volkswagen-Konzern zur Jahresmitte laut vorläufigen Zahlen bereits rund elf Milliarden Euro - mehr als 2020 insgesamt.

Der Chip-Mangel wird VW auch weiterhin belasten. "Wir gehen davon aus, dass wir im Verlauf des zweiten Halbjahres eine leicht entspannte Situation sehen", sagte Heiner Lanze, Leiter der Konzern-Taskforce Halbleiter. "Das Problem ist grundlegend strukturell bedingt und durch die aktuellen Sondereffekte deutlich verschärft. Der Industrie fehlt in Summe zehn Prozent an Halbleiter-Kapazität." Und das lasse sich so schnell auch nicht lösen. "Der Kapazitätsaufbau würde zwei bis drei Jahre dauern."

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Aus dem Datencenter:

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