Im vergangenen Jahr hatte sich Diess mit seinem Wunsch nach einer vorzeitigen Vertragsverlängerung zweimal eine Abfuhr geholt. Nun versucht er es erneut: Nach Informationen der Automobilwoche steht das Thema an diesem Freitag erneut im Aufsichtsrat zur Abstimmung. Ob er dieses Mal Erfolg hat, gilt als völlig offen.
Anders als im vergangenen Jahr geht es dieses Mal nicht um eine volle Amtszeit. Diess' Vertrag, der noch bis April 2023 läuft, würde nur um zwei Jahre bis 2025 verlängert werden. Diess, der im Oktober 63 wird, wäre dann 66. Damit würde er die bei VW geltende Altersgrenze von 65 überschreiten. Für eine Ausnahmeregelung ist eine Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat erforderlich. Die ist ohne Zustimmung der Arbeitnehmervertreter nicht zu erreichen.
Im vergangenen Jahr war Diess mit der Vertragsverlängerung vor allem am Widerstand des damaligen Betriebsratschefs Bernd Osterloh gescheitert. Auch bei den Eigentümerfamilien Porsche und Piech, die einer Verlängerung grundsätzlich offen gegenüber standen, hatte es damals aber Vorbehalte gegeben. Das Anliegen komme zur Halbzeit seines laufenden Vertrag viel zu früh, hieß es damals. Üblicherweise wird über eine Verlängerung bei VW erst ein Jahr vor Ablauf entschieden. Das wäre bei Diess erst im April 2022 der Fall.