Wie sich ZF für die Zukunft des Autos aufstellt

Pro Jahr sterben auf der Welt 1,25 Millionen Menschen durch Verkehrsunfälle. Eine Zahl, die Autohersteller und Zulieferer gerne deutlich verringern würden. Dabei helfen sollen neue Technologien wie das automatisierte Fahren. Beim deutschen Zulieferer ZF Friedrichshafen etwa wurde die "Zukunft Ventures GmbH" gegründet, um fortschrittliche Technologien im Konzern voranzubringen.

Geschäftsführer des Bereichs ist der ehemalige Audi-Manager Torsten Gollewski. Wie viele andere Firmen auch, sucht ZF nach Unterstützung von Technologie-Start-ups – so hält ZF etwa an Astyx Communication & Sensors 45 Prozent der Anteile. Zusammen mit dem Hersteller von Höchstfrequenzsensoren will ZF in Zukunft Technik anbieten, die in Kurven und auf nassen oder schmutzigen Straßen den Reibungskoeffizienten vorhersagen kann.

Dem Branchenportal "Automotive News Europe" sagte Gollewski: "Wir müssen wissen, was wir hinter der nächsten Ecke zu erwarten haben – ist der Asphalt glitschig, ist er von Schnee bedeckt, ist er trocken?" Es ist nicht die einzige Kooperation dieser Art; ZF hält auch an der Firma Ibeo 40 Prozent der Anteile – dort werden Lidar-Systeme entwickelt.

Anders als andere Konzerne investiere ZF aber nicht im Sinne der Risikodiversifikation in eine Vielzahl von Unternehmen, sondern gezielt in strategisch wichtige. Er wolle seine Arbeit an der Qualität der Investments messen lassen, nicht an der Quantität, so Gollewski. Dennoch beobachten er und sein Team weiterhin Firmen auf der ganzen Welt – unter anderem solche mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz. Zu dem Thema veranstaltete der Zulieferer in diesem Jahr bereits eine "Pitch Night" mit 57 Startups.

Bei allem Bemühen, die Zahl der Verkehrstoten durch fortschrittliche Technologie zu verringern, bleibe sie ganz zu verhindern aber ein unerreichbares Ziel. Immerhin blieben Unwägbarkeiten, auf die man sich auch mit der besten Technik nicht vorbereiten könne. (mer)

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