Der Ton der E-Mail, aus der "Business Insider" zitiert, hatte es in sich. Die Idee, den Beitrag zu verdreifachen, sei schlicht "nicht akzeptabel", schrieb VW-Chef Herbert Diess an die VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Wir hätten uns doch sehr gewünscht, dass der VDA in dieser speziellen Situation erst einmal alle Ausgaben auf den Prüfstand stellt, jede Möglichkeit zur Kostenreduzierung identifiziert, bevor über eine Erhöhung der Einnahmen diskutiert wird." Schließlich befinde sich die Branche gerade "in einer historisch außergewöhnlichen und sehr herausfordernden Situation". Wenn alle Mitglieder sparen müssen, könne man den Verband nicht ausnehmen.
Grund für den Vorstoß des VDA: Bisher konnte der Verband drei Viertel seiner Einnahmen selbst erwirtschaften, vor allem durch die Vermietung der Standflächen auf der IAA. Nur ein Viertel des Etats wurde von den Mitgliedern getragen. Doch weil das Messegeschäft eingebrochen ist, klafft nun ein Loch in der Kasse. Und das dürfte sich auch nach Corona nicht ändern. Denn mit dem neuen IAA-Konzept wurden die Standflächen bewusst verkleinert, entsprechend schrumpfen auch die Mieteinnahmen des VDA. Um das auszugleichen wollte der Verband die Beträge der 670 Mitglieder daher verdreifachen. Statt sechs Millionen Euro pro Jahr sollten so 18 Millionen in die Kasse kommen. Das, so sagte ein VDA-Sprecher, sei auch vertretbar. "Wir haben in den vergangenen 15 Jahren die Beiträge nicht erhöht, aber die Anforderungen an den Verband sind deutlich gewachsen."