Die E-Mobilität macht einen großen Sprung, doch das Gesamtgeschäft lahmt gefährlich: Deutschlands Autobauer haben ein äußerst zwiespältiges Corona-Jahr 2020 hinter sich. In der Summe ringt die Branche weiterhin mit einer drastischen Absatzkrise. Die Zuwächse bei Elektroantrieben sind noch mit Vorsicht zu genießen, weil Kaufprämien für viele Kunden eine wesentliche Rolle spielen. Hybridwagen mit Verbrenner-Zuschaltung sehen Klimaschützer zudem als Mogelpackung. Der Aufbruch zu mittelfristig deutlich weniger CO2-Ausstoß könnte jedoch allmählich gelingen - falls Virus und Konjunktur im neuen Jahr die Nachfrage nicht abreißen lassen.
Nicht nur beim Marktführer Volkswagen hinterließ die Pandemie Spuren. Insgesamt gingen die Auslieferungen der Kernmarke im weltgrößten Autokonzern verglichen mit 2019 um 15,1 Prozent zurück, wie das Unternehmen am Dienstag berichtete. Besonders die Heimatregion Westeuropa schnitt schlechter ab, hier betrug das Minus 23,4 Prozent. Das Duisburger CAR-Institut diagnostizierte diesen Schwächetrend vor der eigenen Haustür für die gesamte Branche: Sogar in der Finanzkrise 2008/2009 und während der anschließenden Euro-Schuldenkrise seien mehr Autos in den westeuropäischen Staaten verkauft worden.