Deutsche Autoindustrie hat Joint Venture gegründet

Die deutsche Autoindustrie kommt bei ihremVorhaben, eigene Ladestationen für Elektroautos zu errichten, in die Gänge. Nachdem es kartellrechtlichen Freigaben gab, habe man inzwischen ein Gemeinschaftsunternehmen zur Umsetzung der Ladesäulen-Ausbaupläne gegründet und ins Handelsregister eintragen lassen, sagte ein Porsche-Sprecher. Zu weiteren Details wollte er so nicht äußern.

BMW bestätigte die Firmengründung auch. "Mit dem operativen Start des Gemeinschaftsunternehmens befinden wir uns nun [...] auf der Zielgeraden", sagte eine BMW-Sprecherin. Zuvor hatte die "Stuttgarter Zeitung" darüber berichtet.

Porsche, BMW, Daimler und Ford Europa sind ander Firma European High Power Charging GmbH & Co. KG zu je einemViertel beteiligt. Porsche spricht in der Firma stellvertretend für den Volkswagen-Konzern, Audi ist bei Planung und Ausführung ebenfalls an Bord. Die Firma soll 50 Mitarbeiter haben, Sitz ist München.

Vor knapp einem Jahr hatte die Autoindustrie eine Absichtserklärung zurGründung des Joint Venture unterschrieben, diese Absicht wurde nun umgesetzt.

Zunächst sollen europaweit 400 Ladestationen gebaut werden. Erste Teststationen könnten bis zumJahresende fertig sein. Wer die Technik liefert, ist noch nicht bekannt. An den erstenStationen sollen die möglichen Zulieferer ihre Technik unter Beweis stellen.

Der Verkauf von E-Autos kommt inDeutschland weiterhin nur schleppend voran. Das liegt auch an einer noch schwachen Infrastruktur. Dies will die Autoindustrie mit demJoint Venture zu ändern helfen.

Die Autobauer haben ihre Investitionen in die E-Mobilität zuletzt deutlich ausgebaut. Porsche will zum Beispiel im Jahr 2019 seinen ersten rein elektrisch betriebenen Sportwagen vorstellen. Dieser soll binnen 15 Minuten um bis zu 80Prozent aufgeladen werden können. Eine entsprechend hohe Ladeleistung müssen die Stationen haben, daher ist der Bau des Ladenetzes relativ anspruchsvoll. (dpa/gem)

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