Berlin. Ein «steiniger Weg», «Gegenwind», sogar «Stürme»:Wenn es um die Zukunft geht, spart die deutsche Autoindustrie nicht mit unheilvollen Bildern. Dabei laufen die Geschäfte: kräftig gestiegene Umsätze, erstmals mehr als 15 Millionen gebaute Autos. «Doch für uns ist das kein Grund, in Jubelgesänge auszubrechen», sagt Branchenpräsident Matthias Wissmann am Dienstag in Berlin.
Dieses Mal sind nicht nur die üblichen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten der Grund: Der VW-Abgasskandal sitzt Zulieferern und Herstellern in den Knochen. Der Wind, der ihnen entgengbläst, trägt auch eine Dieselwolke mit sich.
Nach mehr als zwei Monaten Dauerskandal wird man dünnhäutig: «Vorurteile», «Vorurteile», entfährt es dem sturmerprobten Cheflobbyisten mehrfach, als er in Berlin die Jahreszahlen präsentiert. Auch wenn VW beim Ausstoss von Stickoxid (NOx) manipulierte und beim Kohlendioxid schummelte - «irgendeine Kollektivhaftung» dürfe es nicht geben. Weder hätten andere Hersteller gemogelt, noch habe der Verband der Automobilindustrie auf die Behörden eingewirkt.