Seoul. Der geplante Kauf eines Grundstücks in Seoul für fast acht Milliarden Euro hat die Aktie des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai auf Talfahrt geschickt. Der Konzern plant dort eine Art Autostadt nach dem Vorbild des Konkurrenten Volkswagen in Wolfsburg. Das Papier des südkoreanischen Branchenprimus Hyundai Motor fielam Donnerstag an der Börse in Seoul um 9,2 Prozent auf 198.000 Won (147,5 Euro).
Zuvor hatte die staatliche Elektrizitätsgesellschaft KEPCOmitgeteilt, ihr knapp 80.000 Quadratmeter großes Grundstück im Seouler Nobelviertel Gangnam für 10,55 Billionen Won an ein Konsortium von Hyundai Motor, dessen Schwesterfirma Kia Motors und den Zulieferer Hyundai Mobis verkaufen zu wollen. Das sei rund das Dreifache des ursprünglichen Preises. Marktanalysten sahen darin einen zu hohen Kaufpreis. Das Geschäftsviertel Gangnam ist die wohlhabendste Gegend von Südkorea, sie wurde weltweit bekannt durch den Internethit "Gangnam Style".
Hyundai setzte sich in dem Bieterverfahrengegen den Smartphone-Weltmarktführer Samsung durch. Ein Kaufvertrag soll Ende der nächsten Woche unterzeichnet werden, sagte ein KEPCO-Sprecher.
Die Hyundai-Gruppe ist fünftgrößter Autohersteller der Welt. Auf dem Grundstück will Hyundai Motor ein globales Geschäftszentrum für sich und Kiazusammen mit einem Hotel und einem Themenpark errichten. Das neue Center soll 18.000 Mitarbeitern Platz bieten, die bisherige Zentrale hat nur Raum für 5000 Beschäftigte. Mit dem Projekt wolle man denWert der heimischen Autoindustrieerhöhen, hieß es.
(Mit Material von dpa)