Hannover. Neue Konkurrenten aus China wollen Europas Lkw-Herstellern die Geschäfte in den Schwellenländern und Wachstumsmärkten erschweren. Bei seinem ersten Auftritt auf der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover kündigte der Chef von Chinas Marktführer Dongfeng am Mittwoch an, das Geschäft des Konzerns in Regionen wie Osteuropa, Afrika oder Südamerika gezielt auszubauen. Etablierte Konkurrenten aus Europa wie etwa Weltmarktführer Daimler haben den Vorstoß auf dem Schirm und Gegenmaßnahmen vorbereitet.
Der Präsident von Dongfeng-Nutzfahrzeuge, Huang Gang, sagte auf der IAA: "Unsere Strategie ist es, uns viele weitere Märkte und Geschäftsgelegenheiten zu eröffnen." Dabei helfen und auch ganz neue Märkte erschließen soll ein zur IAA vorgestellter schwerer Lastwagen.
Der Konzern Dongfeng mit seinen 30.000 Mitarbeitern setzt auch auf einen europäischen Partner: Volvo, weltweit zweitgrößter Hersteller von Schwerlast-Lkw, kauft sich derzeit mit 45 Prozent bei Dongfengs Nutzfahrzeuggeschäft ein. Damit winken eine Hilfe bei Marktzugängen, aber auch Kooperationen etwa bei Einkauf, Technik oder Service.
Daimlers Lkw-Chef Wolfgang Bernhard sieht die Chinesen vor allem in aufstrebenden Märkten wie Afrika als Konkurrenz - und will dort mit seiner japanischen Konzerntochter Fuso gegenhalten. "Wir wollen sie möglichst früh stören", sagte Bernhard vor Journalisten auf der IAA.