Detroit. Entgegen der Prognosen vieler Experten ist es General Motors gelungen, Produkte aus südkoreanischer GM Daewoo-Produktion unter dem US-amerikanischen Markennamen Chevrolet in Europa zum Verkaufsschlager zu machen. Im vergangenen Jahr konnte die Marke rund 293.000 Fahrzeuge aus Asien verkaufen – ein Plus von 21,5 Prozent zum Vorjahr. Zusammen mit den Pkw aus US-amerikanischer und russischer Produktion erreichte die globale GM-Einstiegsmarke gar einen Absatz von 340.000 Einheiten (plus 16 Prozent zum Vorjahr).
„Unser Absatz in Europa hat 2006 einen historischen Höchstwert erreicht. Vor allem dank neuer Diesel-Motoren in drei Modell-Linien sind wir optimistisch, auch im laufenden Jahr ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich erzielen zu können“, sagt Europa-Chef Wayne Brannon Automobilwoche am Rande der Detroit Motor Show.
Das größte Wachstum verbucht die Marke mit dem goldenen Plus als Logo in Russland, wo der Absatz sich binnen Jahresfrist von 18.000 auf 111.000 Einheiten vervielfachte. In Zentraleuropa steigerte die Marke den Absatz um 34 Prozent auf 188.000 Einheiten. „Aber auch in vielen westeuropäischen Märkten konnten wir neue Bestmarken erzielen“, ergänzt Brannon.
In Deutschland verbesserte sich Chevrolet 2006 um 14 Prozent auf 23.100 Einheiten. Damit liegt die Marke allerdings knapp unter den selbst gesteckten Zielen: Im April kündigte der Importeur für das Gesamtjahr ein Wachstum um rund 20 Prozent auf 25.000 Einheiten an.
Die Hauptsäulen des Erfolgs sind die Kleinwagen Matiz und Kalos. Zusammen machen sie rund 60 Prozent des Absatzes aus. In Zukunft will Chevrolet auch Modelle aus US-amerikanischer Produktion in Westeuropa anbieten – wie den Nachfolger des HHR oder den Camaro.
Die Marke Daewoo hat GM 2002 aus dem Konkurs gerettet und 2005 für die meisten Märkte weltweit mit dem Namen der ur-amerikanischen Marke Chevrolet versehen. Viele Experten werteten diesen Schritt als mangelnde Kompetenz in Sachen Markenführung.