Die Corona-Pandemie hat die Autoindustrie stark getroffen, die Nachfrage ist eingebrochen. Folglich wird der Ruf nach Kaufprämien immer lauter. Jüngst mahnte erst ZDK-Präsident Jürgen Karpinski eine schnelle Einführung staatlicher Kaufanreize an. Die Branche erhofft sich durch Prämien, die Nachfrage möglichst schnell wieder anzuschieben.
Entgegen dazu hat sich der Fahrzeugteilehändler LKQ jetzt gegen Kaufprämien für Neuwagen ausgesprochen. "Kaufprämien für Neufahrzeuge helfen der Branche nur wenig, bringen aber viele Nachteile", meint LKQ Europa-Chef Arnd Franz. In der letzten Krise hätten die festen Kaufanreize die Marktanteile kleiner, importierterFahrzeuge mit Ottomotoren wachsen lassen. Die Förderung lief mehrheitlich ins Leere.LKQ Europe-CEO lehnt Kaufprämien für Neuwagen ab
Auch an der vorgeschlagenen Differenzierung nach Antriebsarten übt Franz Kritik: "Wir unterstützen die nachhaltige Reduktion von Emissionen. Die politisch motivierte einseitige Förderung bestimmter Technologien führt aber auf den Holzweg."
Auf dem Weg hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft müssten saubere Verbrenner ebenso wie elektrische Antriebe im Rahmen von Technologieoffenheit ihren Platz finden. Für bereits jetzt bestehende Ineffizienzen und Überkapazitäten in der Automobilindustrie macht der CEO von LKQ Europe auch staatliche Eingriffe verantwortlich.
In einer Abwrackprämie sieht Franz nur ein Mini-Strohfeuer und warnt zugleich vor kurzfristigen Beschäftigungsproblemen in freien Werkstätten. Die Hilfsmaßnahmen, die die Regierung während der Corona-Krise bisher eingeleitet habe, seien auch im internationalen Vergleich beispielhaft und zudem ausreichend.
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Aus dem Datencenter:
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