Detroit. Der neue Audi-Chef Rupert Stadler will den Autobauer nach dem elften Rekordjahr in Folge auf Kurs halten. Für einen Richtungswechsel bei der VW-Tochter gebe es keinen Grund, sagte Stadler auf der Automesse in Detroit. Im vergangenen Jahr verkaufte Audi so viele Autos wie nie zuvor. Weltweit wurden 905.100 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert und damit 9,2 Prozent mehr als im Jahr 2005, teilte der Konzern am Montag in Ingolstadt mit. "Wir haben nicht nur den elften Absatzrekord in Folge erzielt, sondern werden auch bei Umsatz und Ergebnis erneut Rekordzahlen schreiben", sagte Stadler. Der ehemalige Audi-Finanzchef hatte Anfang Januar das Steuer bei Audi von Martin Winterkorn übernommen, der seitdem neuer VW-Chef ist.
Stadler sagte, er habe bereits in den vergangenen Jahren maßgeblich zur Audi-Strategie beigetragen. Ziel sei es nach wie vor, Audi weiter zu profilieren und BMW als weltweit erfolgreichste Premiummarke abzulösen. Es gehe zudem darum, das erwartete Wachstum zu steuern. Im vergangenen Jahr habe Audi bei den Verkaufszahlen den prozentual größten Zuwachs der Firmengeschichte erreicht. In diesem Jahr peilt Audi eine weitere Steigerung an und will 2008 erstmals mehr als eine Million Autos verkaufen.
Selbst im schwierigen deutschen Markt fuhr Audi im vergangenen Jahr mit 257 792 verkauften Autos einen Rekord ein. Damit kommt der Konzern nach eigenen Angaben in seinem Heimatmarkt auf einen Marktanteil von 7,6 Prozent. Dies sei der höchste Wert in den vergangenen 26 Jahren. Größter Exportmarkt für Audi bleiben die USA, dort verkaufte Audi mehr als 90.000 Fahrzeuge. Ein besonders starkes Wachstum fuhr Audi in China ein: Mit 80.808 Fahrzeugen wurden dort 39 Prozent mehr verkauft als im Jahr zuvor. Große Chancen rechnet sich Audi auch in Indien aus, dort soll im Herbst eine eigene Fahrzeugproduktion starten.
Audi ist seit Jahren ein stabiler Ertragsbringer des VW-Konzerns. 2005 hatte Audi bei einem Umsatz von 26,6 Milliarden Euro ein Ergebnis vor Steuern von rund 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zur geplanten neuen VW-Konzernstruktur, die Winterkorn dem VW-Aufsichtsrat am Donnerstag präsentieren will, wollte sich Stadler nicht äußern. (dpa-AFX/at)