Stuttgart. Olaf Henning, Leiter des Produktbereichs Diagnostics bei Bosch, hat sich in die Karten schauen lassen. Sein Bereich erwirtschaftete 2011 einen Umsatz von über 300 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch 2012 soll es noch in diesem Tempo, sprich mit einem Wachstum von neun Prozent, weitergehen. Doch schon in fünf Jahren will Henning mit seinem Team eine Milliarde Euro Umsatz generieren. "Und 2017 wollen wir die profitable Marktführerschaft übernehmen“, erklärt der 44-jährige. Momentan ist Bosch Diagnostics mit einem Marktanteil von neun Prozent weltweit auf Platz zwei im IAM Werkstattausrüstungsgeschäft – in Europa und Lateinamerika nach eigenen Aussagen Marktführer.
Mit der angekündigten Übernahme des Geschäftsbereichs Service Solutions des US-amerikanischen Unternehmens SPX Corporation wollen die Schwaben künftig auch in Nordamerika punkten. "Da sind wir momentan noch wenig präsent“, bekennt Henning. Doch vorerst müssen die Kartellbehörden dem Deal zustimmen. "Wir hoffen, dass die Genehmigungen Ende Juni vorliegen“, sagt der Manager. Neben den USA stärkt Bosch seine Position in China durch den Bau eines Werkes für den Aftermarket. Am Standort Nanjing will Bosch neben Zündkerzen und Bremsbelägen jährlich rund 20.000 Diagnosegeräte für China und die Region Asien Pazifik bauen. Produktionsstart ist Mitte 2012.Auch in Europa hat Bosch Diagnostics einiges vor. "Wir wollen den Werkstätten das Leben einfacher machen“, betont Henning und meint damit die Werkstatteffizienz und -Profitabilität der vielen nicht markengebundenen Betriebe. Im Fokus hat er die Werkstattsoftware Esitronic. Sie enthält Diagnosedaten, Fehlersuch- und Reparaturanleitungen, Prüf- und Arbeitswerte, Schaltpläne, aber auch Wartungspläne sowie technische Daten. In Deutschland ist bereits jede zweite Werkstatt Abnehmer des Software-Paketes, europaweit schon jede dritte. 2017 soll es jede zweite sein.Zur diesjährigen Automechanika bringt Bosch Diagnostics die Online-Lösung des Werkstatt-Softwarepaketes. Weltweit können die Kunden dann auf die im Netz laufend aktualisierten Esitronic-Daten zurückgreifen. "Unser Ziel ist ein selbstlernendes Diagnosesystem“, sagt Henning. Es soll unter anderem der besseren Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch der Werkstätten dienen. In die gleiche Richtung zielt auch das Social Media Forum, das Bosch für Werkstätten im ersten Quartal 2012 startet. (Foto: Bosch)Bosch Diagnostics peilt Umsatzmilliarde an
Bosch Diagnostics, weltweit die Nummer zwei im Werkstattausrüstungsgeschäft des IAM (Independant Aftermarket), will 2017 die Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro knacken. Das Ziel heißt Weltmarktführerschaft.
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