Detroit. Die Autoindustrie schöpft nach dem Schreckensjahr 2009 wieder Hoffnung. Wenn sich die Branche Anfang der kommenden Woche zur Autoshow in Detroit trifft, stehen die Zeichen wieder auf Wachstum - vor allem dank der boomenden Märkte in Asien. Doch die Krise hat tiefe Spuren hinterlassen: Die Branche wurde gehörig durcheinandergewirbelt, die Neuordnung schreitet voran.
Absatzeinbrüche in wichtigen Märkten wie den USA, Japan und Osteuropa sowie weltweite Überkapazitäten sorgten im vergangenen Jahr für schwere Turbulenzen in der Autobranche. Der US-Autoriese General Motors (GM) musste Insolvenz anmelden und gehört nun mehrheitlich dem Staat. Die Zukunft der GM-Tochter Opel ist nach wie vor ungewiss, die Tochter Saab steht vor dem Aus. Auch Chrysler durchlief ein Insolvenzverfahren - und wird nun von der italienischen Fiat-Gruppe gelenkt. Zudem gingen zahlreiche Zulieferer pleite.
Immerhin fiel der weltweite Absatzeinbruch nicht so schlimm wie zunächst befürchtet aus. Insgesamt wurden nach einer Schätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer im vergangenen Jahr rund um den Globus 52,8 Millionen Autos verkauft - 5,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dass sich der Einbruch in Grenzen hielt, lag vor allem am Absatzboom in Asien - und an den staatlichen Konjunkturprogrammen wie der deutschen Abwrackprämie.