Neues Dekra-Tool minimiert Haftungsrisiken

Frankfurt/Main. Die Vielzahl von Geräten, Standorten und Prüfterminen macht es für die Verantwortlichen in Autohäusern und Werkstätten zunehmend schwieriger, den Überblick zu behalten: Hebebühnen, Kompressoren, Grubenheber und elektrische Anlagen müssen regelmäßig nach den Sicherheitsvorschriften überprüft werden müssen. Wer diese Überprüfungen versäumt, riskiert hohe Haftungsrisiken. Hier setzt die Prüforganisation Dekra mit einem neuen Online-Tool, dem Dekra Serviceportal (DSP), an. Es soll Kfz-Betriebe, Werkstätten, Speditionen und andere Produktionsbetriebe künftig entlasten.

"Mit dem Dekra Serviceportal geben wir den Unternehmen ein Instrument an die Hand, das im Bereich Anlagen- und Betriebssicherheit das Handling von Prüf- und Überwachungspflichten und den entsprechenden Terminen erheblich erleichtert", erklärte Gerd Neumann, Mitglied der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH, bei der Vorstellung des Tools auf der Automechanika. Das neue Serviceportal mache die technische Überwachung in der Anlagen- und Betriebssicherheit planbar und effizienter, so Neumann, "und vor allem trägt es wesentlich dazu bei, die Haftungsproblematik für die Verantwortlichen zu entschärfen, wenn es um Anlagensicherheit, Arbeits- und Umweltschutz sowie Qualitätsmanagement geht“.

Das Dekra Serviceportal liefert per Mausklick einen Überblick über den Status aller eingesetzten prüfpflichtigen Anlagen und durchgeführten Beratungsleistungen an allen Unternehmensstandorten. Die Anwender können online auf die Prüfberichte, Begehungs- und Unterweisungsprotokolle zugreifen. Dabei bildet das System die Unternehmensstruktur des Kunden individuell ab, so dass die Verantwortlichen die entsprechenden Zugriffsrechte auf die bereitgestellten Daten erhalten. Entwickelt wurde das neue Tool vom Bereich Anlagen- und Betriebssicherheit der Dekra Automobil.

Das Spektrum der periodischen sicherheitstechnischen Prüfungen von Arbeitsmitteln, Anlagen und Betriebsbereichen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, die Unternehmen unterliegen dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), den Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV, ehemals UVV), dem Umweltrecht und vorgegebenen Qualitätsanforderungen (QM). Hinzu kommen Gefährdungsbeurteilungen, Überwachungen im Arbeitsschutz und Gefahrguttransport. Vor allem in größeren Betrieben mit mehreren Filialen wird es zunehmend schwieriger, den Status jeder einzelnen Maschine und jedes Betriebsbereiches im Blick zu behalten.

Für mehr Übersichtlichkeit bei der Terminverwaltung sorgt ein Farbbalken- und Ampelsystem, das mit einer Sortierfunktion kombiniert ist. Ein grüner Balken signalisiert, es ist noch ausreichend Zeit bis zur nächsten Prüfung oder Überwachung. Bei gelbem Balken steht im nächsten Monat eine Prüfung an. Bei einer roten Anzeige ist die Prüfung überfällig. Analog ist die Farbsymbolik bei den Prüf- oder Überwachungsergebnissen.

Erfasst werden die Maschinen per Barcode und können so bei jeder Prüfung über den Barcodescanner identifiziert werden. Die Codierung schließt Verwechslungen aus, auch wenn eine Maschine zum Beispiel später in einer anderen Filiale eingesetzt wird. Zudem wird der Maschine der letzte Prüfbericht korrekt zugeordnet. Das Dekra-Serviceportal wird derzeit in der Pilotphase getestet und soll Anfang 2011 flächendeckend eingeführt werden.