Detroit. VDA-Präsident Matthias Wissmann hat sich gegen den in der Bundesregierung diskutierten Plan einer Verschrottungsprämie ausgesprochen. Eine solche Prämie für das Abwracken eines Altfahrzeugs beim Kauf eines umweltfreundlichen Autos war unter anderem von der SPD in Spiel gebracht worden, um die lahmende Autokonjunktur anzukurbeln. „Wir würden eine Umweltprämie für die Neuzulassung eines effizienten Autos bevorzugen“, sagte Wissmann bei der Pressekonferenz des VDA am Rande der Automesse NAIAS in Detroit. Diese Prämie müsste dann nicht an die Verschrottung eines Altfahrzeugs gekoppelt sein.
Eine Umweltprämie sollte „prozentual zum Kaufpreis eines Autos“ gezahlt werden, sagte Wissmann. „Sie sollte so gestaltet sein, dass sie in der Kleinwagen- und Kompaktklasse genauso wirkt wie in der Mittelklasse.“ SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hatte eine Verschrottungsprämie vorgeschlagen, die sich jedoch nur am CO2-Ausstoß eines Neuwagens orientieren würde. Damit, so sagen Kritiker, würden vor allem die im Kleinwagensegment starken Importeure gefördert, nicht aber die Autowerke von Mercedes und BMW in Deutschland, wo vor allem Mitte- und Oberklasse-Autos gebaut werden.
Nicht nur in der Heimat, auch auf dem US-Markt mussten die deutschen Autobauer im vergangenen Jahr einen Absatzrückgang hinnehmen – um 58.000 auf 890.000 Autos, sagte Wissmann. Dennoch rechnet sich der VDA für seine Unternehmen in den kommenden Jahren gute Chancen aus. „Bei den Pkw haben wir bereits einen Marktanteil von 10,7 Prozent“, so Wissmann. Im noch immer beliebten Light Truck Segment liege er nur bei 6,7 Prozent. Auch hier seien mittelfristig zehn Prozent möglich – in einem Markt, der sich nach Ansicht von Analysten nach dem 18-prozentigen Einbruch in 2007 schon 2010 wieder erholen soll. Entscheidend werde nun sein, wie sich der künftige US-Präsident Barak Obama der Krise entgegenstelle. Ohne Hilfe der Politik geht auch in den USA in der Autoindustrie offenbar nichts mehr.