Detroit. Der im Besitz von Cerberus befindliche US-Auto-Konzern Chrysler braucht nach eigenen Angaben weitere drei Milliarden Dollar, um zu überleben. Das sagte Vorstandschef Bob Nardelli am Sonntag auf der Detroit Motor Show. Er ließ dabei offen, um welchen Zeitraum es geht. Chrysler hatte Anfang Januar vier Milliarden Dollar bekommen, die nach Vorstellungen der US-Regierung bis Ende März reichen sollen. Washington will Entscheidungen über weitere Hilfen an die Autobranche Mitte Februar und Ende März treffen.
Der größere Konkurrent General Motors bekam in einem ersten Schritt ebenfalls einen Kredit über vier Milliarden Dollar, kann in zwei weiteren Tranchen bis Ende März aber mit weiteren 9,4 Milliarden rechnen. Ford verzichtete bisher auf staatliche Kredite.
Eine Bedingung für weitere Unterstützung ist, dass die Autobauer bis zum Frühjahr die Regierung von ihrer Überlebensfähigkeit überzeugen. Nardelli zeigte sich optimistisch, dass Chrysler alle Anforderungen erfüllen könne.
Für das laufende Jahr erwartet Nardelli auf dem US-Automarkt keine Besserung, sondern einen weiteren massiven Einbruch. Er sprach sich erneut für Kooperationen zwischen den drei großen US-Autoherstellern aus. Die früheren Gespräche über ein Zusammengehen mit der Opel-Mutter GM seien aber derzeit kein Thema.
Nardelli lehnte einen Kommentar zum Stand der Gespräche mit Daimler über die Übernahme des restlichen Anteils von knapp 20 Prozent an Chrysler ab. Daimler hatte gut 80 Prozent an Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus verkauft und will sich auch vom Rest trennen, da beim US-Autobauer immer neue Belastungen auftauchen. Laut Branchenkreisen streiten die beiden Seiten jedoch heftig über die Konditionen: Cerberus will angeblich von den Deutschen als "Mitgift" mehrere Milliarden Dollar mehr als sie zu zahlen bereit sind. (dpa/feb)