München. Derzeit ist Saab das Sorgenkind von General Motors in Europa. Das Modellprogramm besteht aus zwei Baureihen, eine davon, der Saab 9-5, wird bereits seit 1997 nahezu unverändert produziert. Laut Saab-Geschäftsführer Jan-Ake Jonsson soll 2009 der vor vier Jahren aufgestellte Restrukurierungsplan erste Früchte tragen. "Im kommenden Jahr werden wir den neuen 9-5 und den 9-4X einführen. Das bedeutet den Neustart für Saab", sagt Jonsson im Gespräch mit Automobilwoche. Vor allem das SUV 9-4X könnte sich zum Profitschlager für die Marke entwickeln – wenn das Segment der großen Premium-Offroader nicht weiter einbricht. Saab versucht mit dem so gennanten Rightsizing-Konzept Kunden für den 9-4X zu gewinnen. Gegenüber dem auf großvolumige Benziner setzenden Wettbewerb soll der Saab mit leistungsstarken, aufgeladenen Vierzylindern nach dem Downsizing-Prinzip Käufer finden. Bis zu 300 PS können die Schweden aus einem Zweiliter-Vierzylinder kitzeln, der auf E85-Betrieb ausgelegt ist.
Der 9-4X wird in einem mexikanischen GM-Werk gebaut. "Dadurch können wir die Kosten in Dollar verbuchen, was uns beim Export nach Europa einen höheren Gewinn ermöglicht", sagt Jonsson. Zudem soll der 9-4X auf dem Niveau der Konkurrenten BMW und Mercedes eingepreist werden. "Schließlich sind wir die europäische Premium-Marke von GM", betont Jonsson. Daher sieht Jonsson auch gute Absatzchancen für Saab-Hybrid-Modelle. "Wir werden solche Fahrzeuge anbieten. Da die Kosten für die Technik noch sehr hoch sind, können diese Autos nicht von jeder Käuferschicht bezahlt werden", erklärt Jonsson. Insgesamt muss die Marke laut Jonsson auf einen Absatz von rund 175.000 Autos pro Jahr kommen, "dann können wir einen guten Gewinn erzielen". Im vergangenen Jahr kam Saab in Europa und den USA gerade einmal auf knapp 88.000 Einheiten.