Im Prozess gegen den ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler hat ein Abteilungsleiter des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) am Mittwoch erklärt, warum die Behörde den Abschalteinrichtungen bei den großen Audi-Dieselmotoren in Europa erst 2017 auf die Schliche kam.
Nach dem Auffliegen der Abgas-Manipulationen in den USA im Jahr 2015 habe das KBA zwar Fragen gestellt und Autos genau geprüft. Aber es habe keine Beweise gefunden und sich dann von technischen Erklärungen von Porsche und Audi "abspeisen lassen", sagte KBA-Abteilungsleiter Mark Wummel vor dem Landgericht München. Dass die Motoren einen Testzyklus erkennen und die Abgaswerte entsprechend anpassen, habe das KBA erst 2017 erkannt, "als wir die Software beurteilen konnten".