Wolfsburg startet Ausbildung für Software Defined Vehicle

Den Namen des neuen Ausbildungsprogramms muss man laut lesen: SEA:ME. Das ist zwar eigentlich nur die Abkürzung für "Software-Engineered Automotive and Mobility Ecosystem". Doch gesprochen klingt es wie "See me" – sieh mich.

Unter diesem Namen startet die private Programmierschule in Wolfsburg nun einen neuen Studiengang rund ums Software Defined Vehicle (SDV). Und hat sich dafür mit der Eclipse Foundation zusammengetan, die bereits seit vergangenen Sommer zusammen mit Firmen wie Continental, Bosch und Microsoft an Open-Source-Lösungen fürs Auto arbeitet, also Software mit offenem Programmcode, den alle nutzen können.

"Im Gegensatz zu allgemeineren Open-Source-Software-Themen wie Cloud-Native-Anwendungen und KI gab es bisher nur wenige Ressourcen, die sich auf Entwicklungen für die Automobilindustrie spezialisiert haben", sagte Michael Plagge von Eclipse Foundation am Freitag bei der Verkündung der neuen strategischen Partnerschaft mit 42 Wolfsburg. "Gemeinsam wollen wir das Software-Ökosystem stärken, indem sie neue, vernetzte Methoden der Zusammenarbeit etablieren und die Ausbildung von Entwicklern in einen agilen, bedarfsorientierten Prozess verwandeln."

"Durch unsere Partnerschaft mit der Eclipse entwickeln wir einen Lehrplan rund um den SDV Open Source Stack - speziell für die Automobilindustrie", erläuterte Max Senges, CEO und Schulleiter von 42 Wolfsburg, den Ansatz. Der neue Studiengang werde dabei projektbasiert aufgelegt und ohne die sonst typischen Vorlesungen auskommen. "Es gibt keine Vorlesungen oder Dozenten. Die Ausbildung basiert auf den Prinzipien des Austausches unter den Studierenden."

Im Mittelpunkt stehen dabei drei Bereiche: In die Hardware eingebundene Systeme, autonomes Fahren und das gesamte Mobiltäts-Ökosystem. Als Partner an Bord sind unter anderem Volkswagen, Audi, Porsche und deren Software-Tochter Cariad, der Zulieferer Bosch, Softwareriesen wie Google und Microsoft, aber auch die Mercedes-Benz-Softwaretochter MBition. Zum Abschluss sind dort auch Praktika vorgesehen.

Starten soll die auf ein bis zwei Jahre angelegte Ausbildung im Juli, im ersten Durchgang sollen 30 bis 50 Teilnehmer dabei sein, die zuvor ein Auswahlverfahren durchlaufen müssen. Die Ausbildung selbst ist für sie dann kostenlos. Einen staatlich anerkannten Abschluss erhalten sie am Ende zwar nicht. Doch der spiele gerade in diesem Beriech eine immer kleinere Rolle, ist Senges überzeigt. Wichtiger sei Können und praktische Erfahrung.

Aus dem Datencenter:

Marktvolumen von Software im Fahrzeug